Belgien | Mordfall aus Antwerpen: Britin erkennt tote Schwester bei Interpol

Nach 30 Jahren identifiziert eine Britin ihre vermisste Schwester. Die "Frau mit dem Blumen-Tattoo" ist in Belgien ermordet worden.

Es ist eine grauenhafte Vorstellung: Eine 31-jährige Britin ist 1992 in Antwerpen ermordet und in einen Fluss geworfen worden. Ihre Familie meldete sie als vermisst. Nun, drei Jahrzehnte später, erkannte ihre Schwester die Ermordete in einem Verzeichnis von Interpol, das ungelöste Mordfälle an Frauen veröffentlicht.

"The woman with the flower tattoo", zu Deutsch: die Frau mit dem Blumen-Tattoo, so wurde sie in dem Portal "Identify Me" genannt. Auf ihrem linken Arm hat die Britin eine schwarze Blume mit grünen Blättern und einem Schriftzug tätowiert. So erkannte ihre Schwester die Tote.

Interpol veröffentlichte erstmals Ermittlungsakten

"Die Nachricht ist schockierend und bricht uns das Herz", zitiert das britische Nachrichtenportal Daily Mail die Familie. "Obwohl die Nachrichten schwierig zu verarbeiten sind, sind wir dankbar zu wissen, was ihr widerfahren ist."

Nachdem ihre Identität nun bekannt ist, sucht die belgische Polizei weiter nach Hinweisen zum Täter. Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat gemeinsam mit der deutschen, niederländischen und belgischen Polizei eine Kampagne gestartet, um 22 lange zurückliegende Frauenmorde aufzuklären.

Von der Operation "Identify Me" erhoffen sich Ermittler Hinweise aus der Bevölkerung. In Videos und Fotos werden Bilder von Kleidung und Gegenständen der Opfer sowie Rekonstruktionen ihrer Gesichter gezeigt. Es sei möglich, dass die Toten gezielt in Belgien, den Niederlanden oder Deutschland zurückgelassen wurden, um die Ermittlungen zu behindern, hieß es von den Beamten.

Im Rahmen der Operation "Identify Me" veröffentlicht Interpol erstmals Einzelheiten der sogenannten Black Notices, mit denen nach Informationen und Erkenntnissen über nicht identifizierte Leichen gesucht wird, um die Umstände des Todes zu ermitteln. Diese Informationen dienen auch der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Polizei.