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RAF: Daniela Klette wird laut Experten zu "99 Prozent" nicht aussagen


Komplizen gesucht
Jurist: Staat muss Angebot an RAF-Terroristin machen

Von dpa
28.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Daniela Klette/Polizeibeamte (Collage): Die ehemalige RAF-Terroristin war in der Nacht zu Dienstag gefasst worden.Vergrößern des BildesDaniela Klette/Polizeibeamte (Collage): Die ehemalige RAF-Terroristin war in der Nacht zu Dienstag gefasst worden. (Quelle: LKA Niedersachsen/Getty Images/Reinhard Krull/t-online)
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Nach Jahrzehnten in Berlin wurde die RAF-Terroristin Daniela Klette festgenommen. Ob sie gegen ihre Mitstreiter aussagt, ist offen.

Mehr als 30 Jahre lebte sie im Untergrund, jetzt soll die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette die Fahnder auf die Spur ihrer Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg bringen. Die in Berlin festgenommene 65-Jährige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft in Niedersachsen. Staub (69) und Garweg (55) werden dagegen weiterhin mit Hochdruck gesucht. Beim zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Verden machte Klette zu den Vorwürfen keine Angaben, wie eine Sprecherin des niedersächsischen Justizministeriums sagte. Nach Medienberichten sitzt die 65-Jährige im Frauengefängnis Vechta in Untersuchungshaft.

Das Trio Klette, Staub und Garweg wird der sogenannten dritten RAF-Generation zugeordnet. Über diese sagte der Journalist und RAF-Experte Stefan Aust im ZDF-"heute-journal", die zweite Generation habe versucht, die erste aus dem Gefängnis zu befreien. "Als das nicht funktioniert hat, gab es dann die dritte Generation, und die haben eines getan, nämlich schlichtweg Morde begangen. Sie haben Leute einfach erschossen oder haben ihnen Fallen gestellt."

Video | Aufnahmen zeigen: So offen lebte die RAF-Terroristin in Berlin
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Quelle: t-online

Der frühere Stuttgarter Generalstaatsanwalt Klaus Pflieger ist überzeugt davon, dass die früheren RAF-Terroristen ein Netzwerk von Helfern gehabt haben müssen. "Wir haben das bei allen RAF-Generationen erlebt, dass es jede Menge Unterstützer gab, die etwa Unterschlupf angeboten haben", sagte Pflieger der Deutschen Presse-Agentur. Er war in den 1980er Jahren an mehreren RAF-Ermittlungen und Anklageschriften beteiligt. "Manche Dinge wie Arztbesuche und andere Dinge des täglichen Lebens sind nur schwer zu erledigen ohne eine solche Hilfe. Es gab sicher Hilfe."

Pflieger rechnet nicht damit, dass Klette die Kronzeugenregelung in Anspruch nehmen wird, um Namen zu nennen. "Die Tradition der RAF zeigt, dass die Leute zu 99 Prozent versucht haben, das Schweigegebot einzuhalten", sagte der Terrorexperte. "Ich habe die Sorge, dass sich Frau Klette daran hält." Dennoch sollte der Staat die festgeschriebene Kronzeugenregelung weiter offensiv anbieten, damit die früheren Terroristen ihre Geheimnisse offenbaren. "Es muss uns wichtig sein, die bislang offenen Fragen zu den Attentaten und Opfern zu beantworten", sagte Pflieger. "Wenn wir kein Zugeständnis machen, werden wir die historische Wahrheit vielleicht nie erfahren."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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