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Kindesmissbrauch in Alaska: Jesuiten zahlen 50 Millionen Dollar Entschädigung


Geistliche in Alaska missbrauchten Kinder sexuell
Jesuiten zahlen 50 Millionen Dollar Entschädigung

Von dpa, afp
20.11.2007Lesedauer: 2 Min.
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Wegen einer Serie von Fällen sexuellen Missbrauchs jesuitischer Geistlicher an Kindern im US-Staat Alaska zahlt der Jesuitenorden Entschädigungen in Höhe von insgesamt 50 Millionen Dollar (gut 34 Millionen Euro) für die 110 Opfer. Dies gab der Anwalt der Kläger, Ken Roosa, der Zeitung "Anchorage Daily News" zufolge am Montag bekannt. Der betroffene Jesuitenorden im Nordwesten der USA hat die Summe allerdings noch nicht bestätigt. Reverend John D. Whitney sprach von einer vorläufigen Einigung. "Viele Punkte" müssten noch geklärt werden. Roosa verwies auf eine schriftliche Bestätigung über eine außergerichtliche Einigung auf die Millionensumme.

Verbrechen geschahen in den 60er Jahren
Die Vorwürfe gegen fünfzehn Geistliche gehen bis in die frühen 60er Jahre zurück. Die meisten Verbrechen sollen in entlegenen Küstendörfern und in Siedlungen entlang des Yukon-Flusses in Alaska stattgefunden haben. Die Priester hätten Jungen und Mädchen der dortigen Indianerstämme über Jahre hinweg sexuell missbraucht. Ein Geistlicher soll sich an einem sechsjährigen Mädchen vergangen haben, ein anderer habe 39 Jungen missbraucht.

Opfer lebten in isolierten Gegenden
Die Häufung der Missbrauchsfälle soll nach Darstellung den Anwälte darauf zurückzuführen sein, dass der Jesuitenorden auffällig gewordene Mitglieder gezielt nach Alaska versetzt habe. Die meisten Opfer gehören zur Volksgruppe der Inuit. Sie leben in isolierten Gegenden. Nach einem Bericht der "Los Angeles Times" soll einer der Beschuldigten zwischen 1968 und 1975 in zwei Dörfern so gut wie alle Jungen missbraucht haben. Zahlreiche Opfer seien dem Alkoholismus verfallen, hätten psychologische Traumata und zum Teil Selbstmordversuche unternommen.

Viele Prozesse um Missbrauchsfälle durch Geistliche
Im September hatte sich die katholische Diözese in San Diego im US-Staat Kalifornien mit 140 Opfern sexuellen Missbrauchs durch Geistliche auf eine Entschädigung von knapp 200 Millionen Dollar (136 Millionen Euro) geeinigt. Die Erzdiözese von Los Angeles sagte im Juli über 500 Männern und Frauen, die als Kinder von pädophilen Priestern missbraucht worden waren, eine Entschädigung in Höhe von 660 Millionen Dollar (475 Millionen Euro) zu. In die bis dahin größte Entschädigungssumme hatte 2003 die Diözese von Boston eingewilligt: Sie zahlte 300 Männern, die nach eigenen Angaben von Priestern missbraucht worden waren, 85 Millionen Dollar.

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