Fahndung nach Westerwald-Killer Leiche entdeckt – Verbindung zum mutmaßlichen Dreifachmörder?

Vor vier Monaten hat ein Täter ein Ehepaar und ihren jugendlichen Sohn getötet. Jetzt wurde in der Gegend erneut eine Leiche gefunden.
Vier Monate nach dem Gewaltverbrechen mit drei Toten im Westerwald in Rheinland-Pfalz ist außerhalb von Weitefeld eine Leiche gefunden worden. Die Polizei sei "am Dienstagnachmittag gegen 16.30 Uhr über den Fund einer unbekannten Leiche außerhalb der Ortslage Weitefeld informiert" worden, teilte das Polizeipräsidium Koblenz am späten Dienstagabend mit. Die Identität der Person stehe bisher nicht fest.
"Insbesondere angesichts möglicher Zusammenhänge mit dem Tötungsdelikt am 6. April 2025 in Weitefeld arbeitet die Polizei mit Hochdruck an der zeitnahen Identifizierung der Person", hieß es weiter. Weder zum genauen Fundort noch zum Geschlecht der Leiche wurden Angaben gemacht. Ein Täter ist bisher bisher nicht gefasst worden.
Handelt es sich um den mutmaßlichen Dreifachmörder?
Tatverdächtig ist ein 61-Jähriger aus einem Nachbarort von Weitefeld. Beamte hatten mit einem Großaufgebot wochenlang nach dem Mann gesucht. Gegen ihn war Haftbefehl wegen des Verdachts des dreifachen Mordes erlassen worden. Ob der Mann noch lebt oder tot ist, ist seit Monaten unklar.
Am ersten Sonntag im April hatte die Polizei am frühen Morgen drei Tote in einem Einfamilienhaus entdeckt. Die Mutter hatte selbst noch den Notruf gewählt. Doch die 44-Jährige, ihr 47 Jahre alter Mann und der gemeinsame 16-jährige Sohn starben. Wenig später steht fest: Das Ehepaar verblutete nach Stich- und Schussverletzungen, der Jugendliche starb an einer Schussverletzung.
Wochenlange Suche und Ermittlungen
Noch am Tatort sahen die Beamten jemanden flüchten – konnten ihn aber nicht verfolgen, weil sie sich erst um die Opfer kümmern. Insbesondere die Analyse der Spuren am Tatort führte die Ermittler laut Polizei schnell zu dem dringenden Tatverdacht gegen den 61-Jährigen.
Die Polizei fahndete auch öffentlich nach ihm und bat um Hinweise aus der Bevölkerung. Auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" wurde der Fall an die Öffentlichkeit getragen.
Was ist zum Stand der Ermittlungen bekannt?
Die Polizei ging Hunderten Hinweisen nach, durchsuchte ein Waldgebiet und war mehrfach am Haus des Tatverdächtigen zugange. Zwischenzeitlich war eine 100-köpfige Sonderkommission mit den Ermittlungen beschäftigt.
Der mutmaßliche Dreifachmörder könnte eines der Opfer vor dem Haus getroffen haben, teilte die Polizei Anfang Juli mit. Dieses Treffen sei eskaliert und schließlich "in dem Exzess der Tötung der ganzen Familie" geendet, schrieben Staatsanwaltschaft und Polizei in Koblenz zur Rekonstruktion eines möglichen Tatverlaufs.
Bei den Ermittlungen seien keine Beziehungen zwischen der Opferfamilie und dem Tatverdächtigen festgestellt worden. Es sei "nicht unwahrscheinlich" dass es in der Nacht zu einem zufälligen Zusammentreffen des Täters mit einem der Opfer vor dem Haus gekommen sei.
Der Haftbefehl lautet auf Mord, da nach dem bisherigen Ermittlungsstand Anfang Juli davon ausgegangen wird, dass der Mann zum einen heimtückisch tötete. Zum anderen soll er zur Verdeckung einer Straftat – der ersten Tötung – gehandelt haben.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa