"Verschwinden Sie verdammt noch mal" US-Republikaner würgt kritischen Reporter

Ein Republikaner im US-Bundesstaat Montana muss wegen eines tätlichen Angriffs auf einen Reporter vor Gericht. Der Journalist hatte dem Politiker kritische Fragen zur Gesundheitsreform gestellt.
Greg Gianforte werde beschuldigt, den Journalisten Ben Jacobs am Hals gepackt und zu Boden geworfen zu haben, sagte Sheriff Brian Gootkin. Gianforte droht bei einer Verurteilung eine Geldstrafe von bis zu 500 Dollar und bis zu sechs Monate Haft, so der Beamte weiter. Er muss bis zum 7. Juni vor Gericht erscheinen.
Der Fall überschattet auch die Nachwahl in Montana, bei der Gianforte für die Republikaner um einen Sitz im Repräsentantenhaus antrat. Die Wahlkampfsprecherin des Republikaners sagte, Gianforte habe sich in seinem Büro auf ein Interview mit dem Sender Fox News vorbereitet, als Jacobs ohne Erlaubnis hereingekommen sei und ihm aggressiv ein Mikrofon ins Gesicht gehalten habe.
Eine Reporterin von Fox News schrieb in einem Artikel, ihr Team habe mit Verblüffung gesehen, wie Gianforte nach einigen Nachfragen zur Gesundheitsreform Jacobs plötzlich mit beiden Händen am Hals packte und zu Boden warf. Danach habe er angefangen, auf den Journalisten einzuschlagen.
Opposition forder Rückzug
In einer Audioaufnahme von der Auseinandersetzung ist zu hören, dass Gianforte den Reporter mit seinen Fragen zur Gesundheitsreform vertrösten will. "Wir werden später mit Ihnen darüber sprechen", sagt er zu Jacobs mit Verweis auf einen Sprecher. Als der Journalist sagt, dafür sei keine Zeit, ist ein Krachen zu hören, offensichtlich wie Gianforte den Reporter zu Boden reißt. Schließlich brüllte er: "Verschwinden Sie verdammt noch mal von hier".
Das demokratische Komitee für den Wahlkampf im Kongress forderte Gianforte auf, seine Kandidatur zurückzuziehen. Seine Partei müsse sich zudem öffentlich von ihm distanzieren. Der demokratische Kandidat für den Sitz, Rob Quist, wollte den Vorfall nicht kommentieren.