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Versuchte Vergewaltigung in Hamburg: Tatverdächtiger nach 37 Jahren gefasst


Versuchte Vergewaltigung in Hamburg
Tatverdächtiger nach 37 Jahren gefasst

Von dpa
Aktualisiert am 06.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Jagdmesser: Die Tatwaffe des vor 37 Jahren begangenen Mordversuchs.Vergrößern des BildesEin Jagdmesser: Die Tatwaffe des vor 37 Jahren begangenen Mordversuchs. (Quelle: Polizei Hamburg/dpa-bilder)
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An einem Herbstabend im Jahr 1980 wird ein Mädchen in einem Hamburger Hochhausviertel angegriffen und beinahe getötet. 37 Jahre lang sucht die Polizei vergeblich nach dem Täter – jetzt gibt es eine Festnahme.

37 Jahre nach zwei sexuellen Angriffen auf zwei junge Mädchen hat die Polizei in Hamburg einen Tatverdächtigen festgenommen. Ein Spezialeinsatzkommando habe am Montagabend die Wohnung des 53-Jährigen gestürmt, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann sollte im Laufe des Tages einem Jugendhaftrichter vorgeführt werden, weil er zur Tatzeit erst 16 Jahre alt war, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. Die Ermittlungen führt die Soko "Cold Cases" (Kalte Fälle), die die Hamburger Polizei vor gut einem Jahr gegründet hat.

Durch Notoperation gerettet

Der Festgenommene aus dem Stadtteil Wandsbek soll am 1. November 1980 gegen 22 Uhr eine 16-Jährige in Steilshoop angegriffen und mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt haben. Der Täter habe angenommen, das Mädchen sei tot, und noch versucht, es zu vergewaltigen. Als Zeugen aufmerksam wurden, habe er die Flucht ergriffen. Die 16-Jährige konnte durch eine Notoperation gerettet werden.

Im Zusammenhang mit einem anderen Ermittlungsverfahren der Soko "Cold Cases" hätten sich bei der Polizei Zeuginnen gemeldet, die von einem ähnlichen Überfall in Steilshoop berichteten. Demnach soll derselbe Täter bereits im Spätsommer 1980 versucht haben, eine 16-Jährige zu vergewaltigten. Das Mädchen konnte sich in eine Gaststätte flüchten.

Spezielles Jagdmesser als Tatwaffe

Trotz intensiver Ermittlungen gelang es der Polizei damals nicht, den Täter zu ermitteln. Erst im vergangenen Monat konnte die Soko den 53-Jährigen vernehmen. Dabei bestritt der Verdächtige jedoch die Taten. Die Ermittler hatten jedoch ein wichtiges Beweisstück: Nach dem blutigen Angriff auf die 16-Jährige hatten die Beamten ein Jagdmesser mit Horngriff gefunden, das der Täter auf der Flucht versteckt hatte. Das Messer mit 15 Zentimeter langer Klinge konnte schon damals eindeutig als Tatwaffe identifiziert werden. Der 53-Jährige gab an, das Messer zu kennen und auch schon mal in der Hand gehabt zu haben. Er wisse jedoch nicht, wem es gehöre.

Eine Öffentlichkeitsfahndung der Soko erbrachte nun den entscheidenden Hinweis. Am vergangenen Sonntag veröffentlichten die Ermittler ein Foto des Jagdmessers und der Lederscheide mit der Darstellung eines röhrenden Hirsches und fragte, wer es einer bestimmten Person zuordnen könne. Nur einen Tag später meldete sich ein Zeuge, woraufhin die Staatsanwaltschaft die Festnahme anordnete.

Opfer wird befragt

Die versuchte Vergewaltigung vom Spätsommer 1980 sei verjährt, erklärte eine Polizeisprecherin. Wegen des versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchter Vergewaltigung vom 1. November 1980 könne der Täter dagegen immer noch vor Gericht kommen. Das Opfer stehe als Zeugin zur Verfügung, sei aber traumatisiert.

In Steilshoop wurde ab Ende der 60er-Jahre eine Satellitenstadt errichtet. Das Hochhausviertel entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem sozialen Brennpunkt.

Verwendete Quellen
  • dpa
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