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Ellwangen: 150 Migranten protestieren und verhindern Abschiebung


Aufnahmeeinrichtung Ellwangen
Asylbewerber-Protest – Polizei bricht Abschiebung ab


Aktualisiert am 02.05.2018Lesedauer: 2 Min.
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Die Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) für Flüchtlinge in Ellwangen: Eine Gruppe von 150 Menschen soll die Abschiebung eines Togolesen verhindert haben.Vergrößern des Bildes
Die Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) für Flüchtlinge in Ellwangen: Eine Gruppe von 150 Menschen soll die Abschiebung eines Togolesen verhindert haben. (Quelle: dpa)

In Ellwangen verhinderten nach Polizeiangaben rund 150 mutmaßliche Flüchtlinge die Abschiebung eines Togolesen. Die Beamten ließen den 23-Jährigen frei, da sie sich bedroht fühlten.

Rund 150 Migranten haben nach Angaben der Polizei die Abschiebung eines Togolesen aus der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Ellwangen (Baden-Württemberg) verhindert. Die Beamten hätten den Mann zur Vorbereitung der Abschiebung in der Nacht zum Montag gegen 2.30 Uhr in Gewahrsam genommen und zum Streifenwagen gebracht. Zunächst hätten sich rund 50 Bewohner mit dem 23-Jährigen solidarisiert und die Polizei durch aggressives und drohendes Verhalten zur Freilassung des Mannes nötigen wollen.

Die Gruppe soll später auf 150 mutmaßliche Flüchtlinge angewachsen sein. In der Folge hätten sich die Beamten dazu entschieden, den Togolesen wieder frei zu lassen, da sie die Konfrontation als "extrem aggressiv und gewaltbereit" empfunden hätten und eine "massive Eskalation der Situation" befürchteten. Nach Angaben der Polizei wurde ein Dienstfahrzeug im Vorfeld "durch Schlagen mit den Fäusten" beschädigt.

Die Nachrichtenagentur dpa hatte zuvor über den Vorfall berichtet und dabei von einer Gruppe von 200 Migranten und einem Flüchtling aus dem Kongo gesprochen. t-online.de konnte die Angaben der Polizei bisher nicht von anderen Beteiligten bestätigen lassen.

Polizei leitet Verfahren ein

Die Polizei teilte mit, dass sie ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Tatbestandes der Gefangenenbefreiung, aber auch wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs und anderer Straftaten eingeleitet habe.

Der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Aalen, Bernhard Weber, erklärte: "Wir gehen zwar davon aus, dass sich auch unser Gegenüber in einem äußerst angespannten Zustand befand und sich diese Menschen in dieser Gruppendynamik möglicherweise zu einem Handeln hätten hinreißen lassen, das sie bei nüchterner Überlegung vielleicht nicht getan hätten. Es ist aber auch ganz klar, dass sich der Rechtsstaat nicht von einer aggressiven Menge in der Durchsetzung rechtsstaatlichen Handels abbringen lässt. Das Recht wird durchgesetzt werden, dafür stehen wir. Wir werden auch weiterhin unserem Auftrag konsequent nachgehen."

Verwendete Quellen
  • dpa
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