Getöteter Flüchtling auf Amrum Gericht verhängt lange Freiheitsstrafen

Im April 2017 hatten zwei Männer einen Flüchtling auf Amrum in die Dünen gelockt, um ihn dort zu töten. Nun wurden sie zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt.
Im Prozess um einen auf der Insel Amrum getöteten Flüchtling hat das Landgericht Flensburg die beiden Angeklagten zu langjährigen Haftstrafen wegen Mordes verurteilt. Ein zur Tatzeit 19-Jähriger bekam eine Jugendstrafe von siebeneinhalb Jahren, ein zur Tatzeit 26-Jähriger eine lebenslange Strafe.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Männer den Flüchtling aus dem Irak im April 2017 mit Tötungsabsicht unter einem Vorwand in die Dünen der Nordseeinsel lockten und dort töteten. Anschließend vergruben sie die Leiche zwei Meter tief im Sand. Sie wurde erst Monate später gefunden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer ebenfalls Haftstrafen wegen Mordes gefordert. Die Verteidiger hatten eine Verurteilung wegen Totschlags gefordert. Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten übereinstimmend verlangt, den jüngeren Angeklagten nach Jugendstrafrecht zu verurteilen.
- dpa