Nach rassistischem Angriff Eritreer aus Wächtersbach aus Klinik entlassen

Der in Wächtersbach angeschossene Eritreer kann das Krankenhaus nach mehreren Wochen Aufenthalt verlassen. Um den Vorfall zu verarbeiten, will er nicht an den Ort des Geschehens zurückkehren.
Nach dem rassistisch motivierten Angriff auf einen Eritreer im osthessischen Wächtersbach ist der Mann aus dem Krankenhaus entlassen worden. Das berichtete der Bürgermeister der Stadt im Main-Kinzig-Kreis, Andreas Weiher (SPD). Der Genesungsprozess werde aber noch eine Weile dauern.
Die Stadt habe dabei geholfen, dass der 26-Jährige psychologische Unterstützung erhalte. Um das Geschehen zu verarbeiten, wolle dieser Wächtersbach verlassen, berichtete Weiher weiter. Zuvor hatten darüber mehrere Medien berichtet.
Ein 55 Jahre alter Deutscher aus einem Nachbarort hatte den jungen Mann vor zweieinhalb Wochen mit einem Bauchschuss schwer verletzt und sich danach das Leben genommen. Nach dem Angriff kamen rund 400 Menschen zu einer Mahnwache am Tatort zusammen.
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Bürgermeister Weiher hoffte, dass die Stadt nun wieder zur Ruhe kommen und die gesellschaftlichen Gruppen, wie in den vergangenen Jahren auch, friedlich zusammenleben könnten. Durch die Tat sei auch Wächtersbach ein Stück weit zum Opfer geworden. Die Ermittler gehen bei dem Angreifer von einem "frustrierten, isolierten Einzeltäter" aus, der aus fremdenfeindlichen Motiven habe morden wollen.
- Nachrichtenagentur dpa