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Leipzig-Connewitz: Erneut gewaltsame Proteste – Polizeiwagen in Flammen


Polizeiwagen in Flammen
Erneut Krawallnacht in Leipzig

Von afp
Aktualisiert am 06.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Leipzig: Polizeibeamte fliehen vor Pyrotechnik, die während einer Demonstration geworfen wurde.Vergrößern des BildesLeipzig: Polizeibeamte fliehen vor Pyrotechnik, die während einer Demonstration geworfen wurde. (Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-bilder)
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Die sächsische Metropole Leipzig kommt nicht zur Ruhe, erneut gab es Ausschreitungen in der Stadt. Polizeibeamte wurden verletzt, es kam auch zu Sachbeschädigungen.

In Leipzig hat es in der Nacht zum Sonntag erneut gewaltsame Proteste gegen die Räumung eines besetzten Hauses gegeben. Wie die Polizei mitteilte, warfen am Samstagabend Demonstranten im Stadtteil Connewitz Steine und Pyrotechnik auf Polizisten und Gebäude und verletzten zwei Polizeibeamte. Die Demonstration wurde aufgelöst, gegen 15 Verdächtige wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. In der Nacht folgten weitere Spontandemonstrationen, Mülltonnen und ein Polizeiwagen gingen in Flammen auf.

An der Kundgebung unter dem Motto "Kämpfe verbinden Für eine solidarische Nachbar*innenschaft" beteiligten sich am Samstagabend zwischenzeitlich bis zu 500 Menschen, wie die Polizei Sonntagfrüh mitteilte. Bereits kurz nachdem sich der Protestzug in Bewegung gesetzt habe, seien aus der Menge Steine und Pyrotechnik auf Polizisten und Gebäude geworfen worden. Zwei Polizisten erlitten Verletzungen.

Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte

Der "MDR" berichtete, die Attacken hätten sich außer gegen die Polizisten gegen Neubauten gerichtet. Wegen der Gewalt wurde die Versammlung nicht einmal eine Stunde nach ihrem Beginn aufgelöst. Hintergrund der aufgeheizten Lage ist die Räumung eines besetzten Hauses am Mittwoch im Leipziger Osten.

Gegen 15 Teilnehmer der abendlichen Kundgebungen wurden nach Polizeiangaben Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch, Sachbeschädigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eröffnet. Während des Einsatzes sei der Pilot eines Polizeihubschraubers mit einem Laser geblendet worden, sodass auch wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr ermittelt werde.

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Kurz vor Mitternacht gab es laut Polizei zwei Spontanversammlung gegen die Festnahme von Demonstranten mit jeweils etwa 30 Teilnehmern. Aus Leipzig-Lindenau sei gemeldet worden, dass auf dem umzäunten Gelände des Polizeiverwaltungsamts ein Streifenwagen brenne.

Straßenbahn besprüht

Gegen 01.30 Uhr hielten mehrere Menschen eine Straßenbahn an und besprühten sie mit Graffiti. Sie bauten Barrikaden und zündeten Mülltonnen und einen Einkaufswagen an. Die etwa 150 Beteiligten hätten sich nach der Ankunft der Einsatzkräfte in die anliegenden Seitenstraßen zurückgezogen, erklärte die Polizei.

Der Polizeihubschrauber war bis in die frühen Morgenstunden in der Luft, um Live-Bilder von dem Bau von Barrikaden an verschiedenen Plätzen in Connewitz sowie von Bränden und Störungen des Straßenverkehrs zu liefern.

Bereits am Donnerstagabend hatte es Ausschreitungen im Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld gegeben. Bei Protesten am Freitagabend wurden Beamte und Einsatzfahrzeuge mit Flaschen, Pyrotechnik und Steinen beworfen.

"Gewalt ist auf das Schärfste zu verurteilen"

Auf mehreren Straßen wurden laut Polizei Barrikaden errichtet und angezündet. Acht Polizisten seien in der Nacht zum Samstag leicht verletzt und insgesamt sechs Polizeifahrzeuge beschädigt worden. Zudem wurde eine Polizeidienststelle mit Farbbeuteln und Steinen beworfen und beschädigt.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) kritisierte am Samstag, dass die Debatte um bezahlbaren Wohnraum "mit den Besetzungen und gewalttätigen Ausschreitungen einen schweren Rückschlag erlitten" habe. "Man schafft keinen Wohnraum, indem man Polizisten angreift und Barrikaden anzündet", erklärte er. "Diese Gewalt ist auf das Schärfste zu verurteilen."

Die "so wichtige Wohnraumdebatte, die vor uns steht", werde nun "deutlich schwerer", kritisierte der Oberbürgermeister. "Denn zunächst muss das durch die Ausschreitungen verloren gegangene Vertrauen zurückgewonnen werden." Sein Dank gelte neben der Polizei auch "den beherzten Anwohnern, die versucht haben zu deeskalieren".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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