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Solingen: Fünf Kinder tot – Bislang kein Geständnis der Mutter


Schreckenstat in Solingen
Fünf Kinder tot: Mutter hat Tat bislang nicht gestanden

Von dpa
08.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Unglücksort in Solingen: Trauende knien vor Blumen, Kerzen und Stofftieren vor dem Haus, in dem fünf tote Kinder aufgefunden worden waren.Vergrößern des BildesUnglücksort in Solingen: Trauende knien vor Blumen, Kerzen und Stofftieren vor dem Haus, in dem fünf tote Kinder aufgefunden worden waren. (Quelle: David Young/dpa-bilder)
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In Solingen sind vor wenigen Tagen fünf Kinder tot aufgefunden worden. Die Mutter wird verdächtigt, sie getötet zu haben. Doch bis heute hat sie sich noch nicht dazu geäußert.

Die 27-jährige Mutter, die in Solingen fünf ihrer sechs Kinder umgebracht haben soll, hat die Tat gegenüber Ermittlern und dem Haftrichter bislang nicht gestanden. Das hat ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Dienstag auf Anfrage mitgeteilt.

Ein Richter hatte der Verdächtigen am Freitag einen Haftbefehl wegen fünffachen Mordes am Krankenbett in einer Klinik verkündet und ihr zuvor Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Eine vollständige Vernehmung sei allerdings noch nicht möglich gewesen, sagte Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt.

Ermittler vermuten emotionale Überforderung

Die 27-Jährige, die sich am Donnerstag vor einen Zug geworfen und dabei schwere Verletzungen erlitten hatte, liege weiterhin im Krankenhaus und habe noch nicht verlegt werden können. Es gebe keine Vorgeschichte, die bei ihr auf eine psychische Erkrankung hindeute. Die Frau werde aber, sobald es die Situation erlaube, entsprechend untersucht.

Polizisten hatten in ihrer Wohnung im Solinger Stadtviertel Hasseldelle die fünf toten Kinder Melina (ein Jahr alt), Leonie (zwei Jahre alt), Sophie (drei), Timo (sechs) und Luca (acht) entdeckt. Die Untersuchungen zur Todesursache dauerten am Dienstag weiter an. Besonders die toxikologischen Analysen müssten abgewartet werden.

Auch der Todeszeitpunkt der Kinder sei weiter unklar. Zwar lege die in der Wohnung vorgefundene Frühstückssituation nahe, dass die Kinder am Donnerstagmorgen noch gelebt hätten, sicher sei dies aber nicht. Die Ermittler hatten Hinweise gefunden, dass die Kinder betäubt wurden und dann erstickten, oder erstickt wurden.

Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass die alleinerziehende Mutter die Tat ein Jahr nach der Trennung von ihrem Mann in einem Zustand emotionaler Überforderung begangen hat. Die Ehe sei zerrüttet gewesen. Dem Solinger Jugendamt war die Familie vor der Tat bereits bekannt. Erkenntnisse zu einer potenziellen Gefährdung der Kinder habe es aber nicht gegeben.

Elfjähriger Sohn überlebt und wird von der Großmutter betreut

Ihr ältester, elfjähriger Sohn hatte als einziges Kind überlebt. Er war mit der Bahn zu seiner Großmutter nach Mönchengladbach gefahren, bevor seine Mutter den Suizidversuch unternahm.

Die Opferschutzbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Elisabeth Auchter-Mainz, sagte, sie habe den Eindruck, dass der Junge und die Großmutter in Mönchengladbach gut betreut würden: "In so einer Lage brauchen die Menschen Zeit – und diese Zeit muss dem Jungen und seiner Großmutter gegeben werden."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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