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Dresden | Juwelenraub aus dem Grünen Gewölbe: Weitere Festnahme


Grünes Gewölbe
Juwelendiebstahl: Ermittler nehmen siebten Tatverdächtigen fest

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 10.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Das Grüne Gewölbe in Dresden: Die gestohlenen Schmuckstücke hatten einen Wert von mehr als 100 Millionen Euro.Vergrößern des BildesDas Grüne Gewölbe in Dresden: Die gestohlenen Schmuckstücke hatten einen Wert von mehr als 100 Millionen Euro. (Quelle: Joko/imago-images-bilder)
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Im November 2019 erbeuteten Einbrecher zahlreiche Juwelen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden. Nun gaben die Ermittler die Festnahme eines siebten Verdächtigen bekannt.

Einer der spektakulärsten Einbrüche der vergangenen Jahrzehnte: Im November 2019 erbeuteten Juwelendiebe zahlreiche Kunstwerke aus dem Dresdner Grünen Gewölbe. Nun gaben die Ermittler die Festnahme eines siebten dringend Tatverdächtigen bekannt. Dieser soll am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

In dem Schreiben der Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizeidirektion Dresden, das t-online vorliegt, heißt es: "Der 22-jährige Jihad R. wurde heute Nachmittag von Kräften der Dresdner Polizei am Rande einer Hauptverhandlung vor dem Landgericht Dresden am Hammerweg, der er als Besucher beiwohnte, festgenommen." Danach seien sein Auto und seine Berliner Wohnung durchsucht worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten unter anderem Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl vor – Jihad R. soll vollumfänglich über den Tatplan informiert gewesen sein und bei der "Planung und Durchführung des Vorhabens" geholfen haben. Zudem soll er das Grüne Gewölbe ausgekundschaftet haben.

Staatsanwaltschaft und Polizei gaben im März bekannt, dass sie nach einem siebten möglichen Tatbeteiligten fahnden. Er soll damaligen Angaben zufolge am Vortag des Einbruchs als Besucher im Museum gewesen und sich mehrmals im Juwelenzimmer aufgehalten haben. Dabei habe er sich laut Videoaufzeichnungen auffällig verhalten. Die Identität des Manns war zunächst aber unklar.

Schmuckstücke im Wert von über 113 Millionen

In dem Prozess sind bereits sechs junge Männer wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung angeklagt. Die Deutschen stammen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie.

Sie sollen am frühen Morgen des 25. November 2019 aus dem Schatzkammermuseum 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4.300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen und Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben. Ihnen wird auch vorgeworfen, einen Stromkasten in der Altstadt angezündet zu haben sowie ein Fluchtauto in der Tiefgarage eines Wohnhauses.

Einer der sechs Angeklagten hatte Ende März sein Schweigen gebrochen und seine Beteiligung an Vorbereitungen zu der Tat eingeräumt. Namen von anderen Beteiligten nannte er aber nicht.

Mehr als 1.000 DNA-Proben führten zu Angeklagten

Am Dienstag hatte in dem Prozess der Chef der DNA-Analytik im Landeskriminalamt Sachsen, Ralf Nixdorf, als Zeuge ausgesagt. Demnach haben mehrere Angeklagte am Tatort Spuren hinterlassen. Bei vier der sechs Beschuldigten war er sich vollkommen sicher. In einem weiteren Fall ging der 52 Jahre alte Experte mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Betroffene wie die vier anderen an der Außenmauer des Dresdner Schlosses einen genetischen Fingerabdruck zurückließ.

Nach Angaben von Nixdorf waren mehr als 1.000 DNA-Proben ausgewertet worden. Aber nicht alle ließen sich verwerten. Vor allem die Spuren im Inneren des Grünen Gewölbes waren zum größten Teil unbrauchbar. Grund: Die Täter hatten mit einem Feuerlöscher gesprüht. Nixdorf schilderte, wie der dabei entstehende Druck DNA-Material durch die Gegend bläst und Spuren verwischt. "So was mögen wir gar nicht", sagte er mit Blick auf die Auswertung.

Dagegen wurden die Experten an der Außenmauer fündig. Überprüft wurden auch DNA-Spuren an Zigarettenstummeln und Kaugummi an der dem Schloss gegenüberliegenden "Schinkelwache" – allerdings gab es dort keinen Treffer in der bundesweiten DNA-Datei.

Verwendete Quellen
  • Medieninformation der Staatsanwaltschaft Dresden
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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