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"Titan"-Tauchboot verschollen: Deutscher berichtet von Tauchgang und wird emotional


Deutscher "Titan"-Tourist den Tränen nahe
"Eine Antwort habe ich nicht mehr bekommen"


Aktualisiert am 22.06.2023Lesedauer: 1 Min.
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Deutscher "Titan"-Tourist wird emotional: Im Interview beschreibt er das Gefühl in der U-Boot-Kapsel und wie er um seine Freunde bangt.

Arthur Loibl war 2021 selbst auf Tauchgang mit der "Titan". Damals mit dabei: zwei der Passagiere, die nun als verschollen gelten. Im Videointerview wird er emotional.

Die Küstenwachen der USA und Kanadas suchen mit Schiffen, Flugzeugen und Tauchrobotern weiter fieberhaft nach dem im Atlantik verschwundenen Mini-Tauchboot "Titan".

Die Zeit drängt – der Sauerstoff an Bord dürfte Berechnungen zufolge am Donnerstag zu Ende gehen.

Arthur Loibl aus Straubing war 2021 selbst als Tourist mit dem Tauchboot am Wrack der Titanic. Für ihn war es eine der faszinierendsten Reisen seines Lebens, denn ein Kindheitstraum ging in Erfüllung. Mit dabei: zwei Passagiere, die auch jetzt wieder an Bord sind.

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Es ist für mich schrecklich und es tut mir leid. Es ist grausam. Man kennt die Leute und die anderen drei kenn ich nicht. aber es ist genauso schlimm und ergreifend, sehr schlimm.


Arthur Loibl aus Straubing war 2021 als Tourist zu Gast auf dem vermissten U-boot “Titan”. Die Erinnerungen an den Tauchgang wird er als Titanic-Fan niemals vergessen.

Die Faszination ist der Kick. Was zu machen, was nicht jeder macht. Titanic ist ein Mythos. Ich habe immer davon geträumt, dort unterzutauchen. Erzählungen von den 70er Jahren über die alten Filme, das hat sich durch mein ganzes Leben gezogen und 2017 ist auch diese Ocean Gate gegründet worden. Ich war dann einer der ersten, der damals gebucht hat.

Das Wrack der Titanic gelegt auf rund 4000 Metern Tiefe. Wo genau das verschollene Tauchboot liegt, ist noch unklar, eine Bergung scheint dennoch so gut wie unmöglich. Loibl selbst kennt zwei der Insassen und ist zutiefst ergriffen von der Tragödie:

Ich kenne die zwei Leute, die auch bei mir an Bord waren. Mit einem habe ich erst am Samstag noch Kontakt gehabt. Er hat vom Boot aus geschrieben: Schlechtes Wetter. Sie haben noch keinen Tauchgang gemacht, dann haben wir über 2024 und mögliche Tauchfahrten geschrieben, aber keine Antwort mehr bekommen. Da war er wohl schon im Tauchboot drin und ist verschollen. Es ist für mich schrecklich und es tut mir leid. Es ist grausam. Man kennt die Leute und die anderen drei kennen Tod genauso schlimm und ist ergreifend sehr schlimm.


Er selbst würde nach diesem Vorfall so einen Tauchgang nicht noch einmal wagen:


Ich habe das Glück einfach herausgefordert. Ich war unten. Wir haben einen Tauchgang gehabt wie die allerwenigsten Menschen. Wir haben einen der besten Tauchgänge gehabt. Ich bin heil zurückgekommen. Ich fordere das nicht noch einmal heraus.

Die Fahrt in dem Tauchboot sei damals dennoch in jeder Hinsicht besonders gewesen, die Sicht auf die Titanic entschädigte am Ende sogar jegliche körperliche Anstrengung.

Man sitzt in der Kapsel, in der Röhre auf engstem Raum am Boden. Es gibt keine Stühle. Du kannst nicht liegen oder stehen. Das zehn Stunden. Man darf keine Berührungsängste haben, weil man wirklich sehr eng aneinander sitzt, dass sogar die Füße übereinander sind. Oben hast du 50 Grad plus über Wasser und unten dann plus vier Grad. Du hast Hunger, Durst, weil du lange Zeit nichts gegessen hast, damit du nicht zur Toilette musst. Es ist körperlich anstrengend. Aber das Ergebnis dann, so wie wir die Titanic gesehen haben, so viele Fotos wie ich gemacht habe, das entschädigt dann für vieles. Natürlich im Nachhinein, ich würde es nicht noch einmal machen.


Bevor es in knapp 4 Kilometer Tiefe ging, gab es eine Einweisung. Doch für Fälle wie diese gab es keine Vorbereitung. Denn tritt so eine Situation ein, ist man den Tiefen des Ozeans ausgeliefert. Loibl hat schon viele Abenteuerreisen gewagt, in ein paar Jahren steht eigentlich noch ein Flug ins All an. das Ticket: bereits gekauft. Doch ob er diese Reise je antreten wird - für ihn noch ungewiss.


Im Videointerview wird Loibl emotional. Würde er so eine Reise heute noch einmal machen? Und wie hat er die eigene erlebt? Seine Antwort und die Reaktion auf das Unglück sehen Sie hier oder oben im Video.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Arthur Loibl
  • Instagram Arthur Loibl
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