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Richard Serra: Ideengeber des Holocaust-Denkmals ist tot


US-Künstler wurde 85 Jahre alt
Ideengeber des Holocaust-Mahnmals – Richard Serra ist tot

Von dpa, afp, aj

Aktualisiert am 27.03.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0372327129Vergrößern des BildesRichard Serra (Archivbild): Der Bildhauer starb im Alter von 85 Jahren. (Quelle: IMAGO/Luis Azanza/imago)
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Weltberühmt wurde er mit teils riesigen Stahlskulpturen, die in großen Museen auf der ganzen Welt ausgestellt wurden. Nun ist der US-Künstler Richard Serra tot.

Am Dienstag ist der bedeutende Künstler Richard Serra im Alter von 85 Jahren im US-Bundesstaat New York gestorben, wie sein Anwalt John Silberman bestätigte. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge starb er infolge einer Lungenentzündung.

Mit teils riesigen Stahlskulpturen wurde Serra zu einem der wichtigsten und erfolgreichsten Bildhauer der Welt. Seine Arbeit wurde von großen Museen in den USA bis hin zur Wüste von Katar ausgestellt, er schuf unter anderem den "Terminal" in Bochum, "Torque" in Saarbrücken und "Titled Arc" in New York.

Aber er war auch stets umstritten. Die Beliebtheit seines Werks bedeute ihm nichts, betonte der Künstler immer wieder. "Ich glaube nicht, dass Kunst die Aufgabe hat, zu gefallen."

Idee für Holocaust-Mahnmal in Berlin kam von Serra

Seinen Entwurf für das Holocaust-Mahnmal in Berlin zog er etwa im Streit wieder zurück. Die Grundidee mit einem Meer aus Stelen stammt von ihm. Als sein Entwurf aber verändert wurde, wollte Serra ihn "aus privaten und künstlerischen Gründen" nicht mehr angehen. Eine andere Skulptur in New York wurde nach starken Protesten wieder abgebaut. Serra sei so "stählern und kompromisslos wie seine Werke", schrieb der britische "Guardian" einmal.

Die meisten von Serras Werken, viele davon nach Modellen in Deutschland hergestellt, sind groß und tonnenschwer.

Das renommierte Guggenheim-Museum in New York würdigte Serras Werk und erklärte am Dienstag, seine "monumentalen Arbeiten haben unsere Wahrnehmung von Raum und Form verändert". Viele andere Kunstkritiker und Journalisten drückten in den sozialen Medien ihre Trauer über Serras Tod aus.

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Skulpturen aus Blei und Stahl – mit Kurven

Serra lebte und arbeitete zuletzt in New York, auf Long Island und im kanadischen Nova Scotia. Serra wurde als Sohn einer russischen Mutter und eines spanischen Vaters am 2. November 1938 in San Francisco geboren. Als Kind konnte er aus seinem Fenster die Schiffe in der Bucht von San Francisco beobachten – und die Faszination von Wasser und großen Stahlstrukturen ließ ihn danach nie wieder los.

Sein Vater arbeitete einige Jahre lang in einer Schiffswerft – wo die Liebe seines Sohnes für Stahlstrukturen, die schon durch das Beobachten der Schiffe durch sein Kinderzimmerfenster entfacht worden war, weiter befeuert wurde. "Es war eine lebhafte Umgebung", erinnerte sich der Künstler einmal. "Ich bin arm aufgewachsen, aber die Atmosphäre war reich."

Serra studierte englische Literatur an der University of California in Santa Barbara und an der Elite-Universität Yale. Danach ging er nach New York, wo er auf andere Künstler wie Donald Judd, Dan Flavin und Jasper Johns traf und bald mit Blei und Stahl zu experimentieren begann. Serras Skulpturen wurden immer größer und schwerer und schließlich bekam der Stahl Kurven.

Mit großer Wirkung, wie Serra später erzählte: "Die Menschen haben auf die Kurven reagiert, wie sie nie zuvor auf Ecken und gerade Linien reagiert hatten. Das hatten sie noch nie gesehen. Die Menschen waren bereit für die Kurven." Immer mehr Galerien und renommierte Museen räumten für Serra daraufhin riesige Räume frei.

Hin und wieder malte der Künstler auch, aber er blieb auch da meist monochrom. "Ich arbeite an einem pinkfarbenen Bild", sagte Serra einmal der "New York Times". "Es ist in meinem Schrank. Oder Grün und Lila. Eine Woche lang habe ich auch ein helles Gelbgrün in Betracht gezogen." Ob er das ernst meinte? Das wusste man bei Serra nie so genau.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und dpa
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