Nach der Attacke in Hannover - Chico auf Hunderunde

Chico zieht und schnüffelt aufgeregt. Mit zugekniffenen Augen blinzelt er in die Sonne.

Eine Woche lang war der Hund im Tierheim eingesperrt. Der Grund: Anfang April hatte Chico seine im Rollstuhl sitzende Besitzerin und deren 27 Jahre alten Sohn totgebissen.

Später wurde klar: Die Besitzer hatten den Hund jahrelang vernachlässigt. Er lebte in einem Metallkäfig in der Wohnung, kam wohl kaum vor die Tür. Die Nachbarn hatten sich sogar beim Veterinäramt beschwert. Doch die Behörde ließ die Sache offenbar auf sich beruhen, bestätigte Ordnungsdezernent Axel von der Ohe am Montag.

Videos zeigen einen zufriedenen Hund

In dem am Dienstag von der "Neue Presse Hannover" veröffentlichten Video scheint Chico allerdings weniger aggressiv. Mit wedelndem Schwanz läuft er über den Betonweg am Tierheim.

Der Tierpfleger hatte zwar offenbar etwas Mühe, Chico zu halten. Das liegt aber eher an der Energie, mit der Chico an der Leine zieht. Angesichts der Umstände habe sich der Hund perfekt verhalten, sagte der Tierpfleger Wolfgang K. laut der Zeitung.

Erst als Chico eine Hündin entgegen kam, fing er laut dem Bericht an zu bellen und fletschte die Zähne.

Was wird aus Chico?

Wie es mit Chico weitergeht, ist nach wie vor nicht klar. Eigentlich sollte Chico eingeschläfert werden, doch das Tierheim hat seine Meinung am Wochenende geändert.

Am Sonntag teilte die Stadt Hannover mit: Das Tierheim, in dem Chico derzeit untergebracht ist, habe vorgeschlagen, den Hund in einer speziell gesicherten besonderen Einrichtung für auffällig gewordene Tiere unterzubringen.