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Empörung im Iran: Junge Frau wegen Tanzvideos verhaftet


Empörung im Iran
Junge Frau wegen Tanzvideos verhaftet

Von dpa
08.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Iranische Flaggen: Der Staatssender zeigte Bilder, auf denen das Mädchen weinend Reue beschwört. (Archivbild)Vergrößern des BildesIranische Flaggen: Der Staatssender zeigte Bilder, auf denen das Mädchen weinend Reue beschwört. (Archivbild) (Quelle: Morteza Nikoubazl/Reuters-bilder)
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Die Verhaftung einer jungen Frau hat im Iran für Empörung gesorgt. Die 17-Jährige hatte Videos veröffentlicht, in denen sie zu Popmusik tanzt. Nach Ansicht des Staates ist das Pornografie.

Die Verhaftung einer Teenagerin wegen Tanzvideos im Internet hat im Iran eine Welle der Entrüstung ausgelöst. Die 17-jährige Maedeh Hojabri hatte auf Instagram Hunderte von Videos gestellt, in denen sie zu persischen Popliedern tanzt. Sie wurde festgenommen und musste weinend im iranischen Staatssender IRIB Reue zeigen. Nach den strengislamischen Kriterien des Gottestaates sind die Tänze sittenwidrig, zum Teil sogar pornografisch. Für westliche Verhältnisse sind die Aufnahmen hingegen total harmlos.

Die heftigen Reaktionen der Iraner richteten sich sowohl gegen die Justiz und Moralwächter des Landes, als auch gegen den IRIB-Sender, wie das Nachrichtenportal Ensafnews berichtete. Die Justiz sollte sich lieber um die Korruptionsfälle in Milliardenhöhe kümmern. Andere sind der Auffassung, dass nicht das junge Mädchen, sondern die Männer, die sich solche Videos anschauen, verhaftet werden müssten. Außerdem, so User im Netz, seien solche Reueaktionen eines weinenden Mädchens im Staatsfernsehen abscheulich.

Angeblich folgten 600.000 Menschen dem Account

Maedeh Hojabri wollte mit den Tanzvideos im Netz auf sich aufmerksam machen. Das klappte offenbar auch. Hojabri behauptet, 600.000 Follower zu haben. Ihr Instagram-Konto musste sie jedoch nach ihrer Festnahme schließen. Es ist unklar, ob sie nach dem Fernsehinterview im Gefängnis oder wieder auf freiem Fuß ist.

Soziale Dienste wie Instagram, Twitter und Facebook werden für das islamische Establishment im Iran zu einem Problem, da viele Perser dort de facto das machen und schreiben, was im Land eigentlich verboten ist. Die Justiz fordert, dass alle sozialen Netzwerke geschlossen werden. Allerdings würde das auch nicht viel nutzen, weil fast alle Iraner mit einem sogenannten VPN-Tunnel auch auf verbotene Internetseiten zugreifen können.

Verwendete Quellen
  • dpa
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