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Erdrutsch-Gefahr in Blatten: So hoch steht schon das Wasser in der Schweiz


Nach Gletscherabbruch
Blatten steht unter Wasser – Häuser bis zum Dach geflutet

Von t-online, ivi

29.05.2025 - 14:17 UhrLesedauer: 2 Min.
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Im Video: Ein Gletschersturz begräbt Teile eines Bergdorfs in der Schweiz. (Quelle: reuters)
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Ein massiver Gletscherabbruch wurde dem Dorf Blatten zum Verhängnis. Doch damit ist die Gefahr nicht vorbei. Das Risiko eines Murgangs steigt.

Nahezu der gesamte Birchgletscher oberhalb von Blatten im Lötschental ist am vergangenen Mittwoch abgebrochen und hat eine massive Gesteins- und Eislawine ausgelöst. Die rund zwei Kilometer lange und Dutzende Meter dicke Ablagerung verschüttete weite Teile des Dorfes Blatten im Kanton Wallis. Mindestens eine Person wird vermisst, der Sachschaden ist erheblich.

Besonders bedrohlich: Das Geröll blockiert den Abfluss der Lonza, wodurch sich im Tal ein neuer See bildet. Sollte dieser über das instabile Ablagerungsfeld laufen, droht ein zerstörerischer Murgang – eine unkontrollierte Schlammlawine, die weitere Schäden anrichten und auch unterhalb gelegene Gebiete gefährden könnte. Das kantonale Führungsorgan (KFO) beobachtet die Entwicklung rund um die Uhr.

Die Behörden haben am Donnerstag ein neues Bild von Blatten einen Tag nach der Katastrophe veröffentlicht. Die Wassermenge ist deutlich angewachsen. Alle auf dem Bild sichtbaren Häuser stehen im Wasser, zum Teil reicht es bis zum Dach.

Es drohen weitere Felsabbrüche

Als Vorsichtsmaßnahme wurden bereits einige Gebäude in den Nachbargemeinden Wiler und Kippel geräumt. Zusätzlich wurde die Speicherkapazität des weiter talabwärts gelegenen Stauwerks bei Ferden erhöht, um im Ernstfall Wassermengen auffangen zu können, teilte die Behörde mit.

Auch am Kleinen Nesthorn bleibt die Lage angespannt: Dort sind mehrere Hunderttausend Kubikmeter Fels instabil. Es drohen weitere Felsabbrüche, die neue Murgänge auslösen könnten – sowohl auf der linken als auch auf der rechten Talseite. Zusätzlich ist auch die große Ablagerung aus Fels, Eis und Wasser im Talboden äußerst instabil. Fachleute schließen nicht aus, dass es innerhalb dieser Zone zu spontanen Rutschungen kommen könnte. Aktuell ist es daher nicht möglich, Rettungs- oder Aufräumarbeiten direkt im Katastrophengebiet durchzuführen.

Betroffenes Gebiet in der Schweiz gesperrt

Zur Bewältigung der Lage hat das kantonale Führungsorgan (KFO) zusätzliche Ressourcen mobilisiert. Die Armee ist bereits vor Ort, hat eine erste Lagebeurteilung vorgenommen und steht bereit. Schon am Mittwoch wurden konkrete Hilfsmaßnahmen beantragt: Dazu zählen leistungsstarke Pumpen, Räumfahrzeuge, Trümmertransporte – all das soll mit Hubschraubern ins Gebiet gebracht werden. Auch der Zivilschutz ist in die laufenden Arbeiten eingebunden. Zusätzlich wurden Fachingenieurbüros beigezogen, um die Lage fachlich zu beurteilen und mögliche Szenarien zu bewerten.

Die Kantonsstraße von Goppenstein in Richtung Blatten bleibt bis auf Weiteres für den gesamten Verkehr gesperrt. Eine Ausnahme gilt lediglich für Anwohnerinnen und Anwohner sowie für Einsatzfahrzeuge. Die Behörden rufen die Bevölkerung mit Nachdruck dazu auf, den Anweisungen der Einsatzkräfte strikt Folge zu leisten. Das betroffene Gebiet darf unter keinen Umständen betreten werden – zu groß ist die Gefahr weiterer Abbrüche oder Murgänge.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis

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