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Wetter: Sommer 2022 einer der heißesten seit Messbeginn


Zu warm, zu trocken
Sommer 2022 einer der heißesten seit Messbeginn

Von dpa, afp
Aktualisiert am 30.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Ausgetrocknete Sonnenblumen: Dieser Sommer war nicht nur einer der heißesten, sondern auch der trockensten.Vergrößern des BildesAusgetrocknete Sonnenblumen: Dieser Sommer war nicht nur einer der heißesten, sondern auch der trockensten. (Quelle: Felix Kästle/dpa)
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Zu heiß, zu trocken und ein Sonnenrekord: Der diesjährige Sommer war aus statistischer Sicht besonders. In der Zukunft aber könnte das die Norm werden.

Der Sommer 2022 zählt nach vorläufigen Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes zu den vier wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen vor rund 140 Jahren. Zudem ist er mit einem Niederschlag von rund 145 Litern pro Quadratmeter der sechsttrockenste Sommer, wie der DWD am Dienstag in Offenbach unter Verweis auf eine vorläufige erste Auswertung der Daten seiner 2000 Messtationen mitteilte.

Demnach fiel knapp 40 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. In Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland gab es sogar eine historische Sommerdürre. Aber auch insgesamt waren die Böden ähnlich trocken wie im Dürrejahr 2018, Felder und Wiesen verdorrten.

"Wir dürften damit in Zeiten des Klimawandels einen bald typischen Sommer erlebt haben", sagte Meteorologe Uwe Kirsche. Er verwies dabei zugleich auf Entwicklungen wie ausgetrocknete Flussläufe, Waldbrände und Notstände bei der Trinkwasserversorgung. "Die Extreme dieses Sommers zeigen sich auch in unserer Klimastatistik."

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Sonnenreichster Sommer seit Aufzeichnungsbeginn

Laut den Angaben liegt der Temperaturdurchschnitt in diesem Sommer bei 19,2 Grad und damit 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung plus 1,6 Grad. Mit fast 820 Stunden Sonnenschein ist es zudem der sonnenreichste Sommer seit Aufzeichnungsstart. Der DWD erfasst die Sonnenscheindauer seit 1951, Temperaturen und Niederschläge werden seit 1881 kontinuierlich aufgezeichnet.

Besonders heiß war es zuletzt im Sommer 2019 – mit einem Temperaturdurchschnitt von ebenfalls 19,2 Grad wurde er zum bis dato drittwärmsten seit Aufzeichnungsbeginn. Nur die Sommer 2003 (19,7 Grad) und 2018 (19,3 Grad) waren noch heißer. "Dass wir solche Rekorde immer häufiger erleben, ist eindeutig ein Ergebnis des Klimawandels", sagte DWD-Experte Andreas Friedrich.

Nach Angaben des Wetterdiensts gab es Ernteeinbußen etwa bei Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben. Auch die Erträge des kommenden Jahres dürften durch die große Trockenheit, die auch den Wäldern erneut enorm zusetzte, bereits betroffen sein. Demnach sind die Bedingungen für die Herbstaussaat "derzeit ungünstig".

Experte: "Keine Entspannung zu erwarten"

Aus meteorologischer Sicht erwiesen sich alle drei Sommermonate als sehr warm und trocken, allerdings ragte der Juli mit wiederholten Hitzewellen besonders heraus. Währenddessen wurden etwa neue Rekorde im ansonsten tendenziell kühlen Norddeutschland gemessen. So verzeichnete Hamburg am 20. Juli mit 40,1 Grad erstmals einen Wert über der 40-Grad-Marke. Auch wurden in Niedersachsen mit 40 Grad und Schleswig-Holstein mit 39,1 Grad an jenem Tag Rekorde eingestellt.

Auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sprach von einem sich verfestigenden Trend durch den weltweiten Klimawandel. "Der Sommer 2022 ist erneut ein Warnzeichen dafür, dass extremere Sommer bereits zur Regel geworden sind", erklärte PIK-Meteorologe Peter Hoffmann. Zwar schwankten die Bedingungen jeweils von Jahr zu Jahr und Ort zu Ort. "Aber grundsätzlich ist auch in den kommenden Jahren leider keine Entspannung zu erwarten."

Das PIK warnte insbesondere vor einer sich verschärfenden Dürrekrise bei einer gleichzeitig steigenden Gefahr extremer örtlicher Sturzregenereignisse durch die global steigenden Temperaturen. Auch in Deutschland sei die Trockenheit eine Folge sich verändernder Regenmuster bei gleichzeitig zunehmender Verdunstung. Flusspegel und Wasserspeicher erreichten zudem "schneller kritische Werte", wenn mehrere Dürrejahre dicht aufeinander folgten, betonte PIK-Experte Hoffmann.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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