England: Männergruppe in SS-Uniformen von Feier eskortiert

Auf einer 1940er-Jahre-Feier in Großbritannien hat eine Gruppe von Männern in SS-Uniformen Aufsehen erregt. Man habe niemanden provozieren wollen, sagt ein Gruppenmitglied.

Eine Gruppe von Männern in Nazi-Uniformen wurde von einer 1940er-Jahre-Feier in der britischen Stadt Sheringham ausgeschlossen und aus der Stadt eskortiert. Die Organisatoren der Veranstaltung begründeten dies mit dem Schutz der Männer selbst, wie zuerst die britische Regionalzeitung "Eastern Daily Press" berichtete.

Die Veranstalter des populären Fests hätten die Beschwerde erhalten, dass die infrage stehenden Männer SS-Uniformen trugen. Daraufhin habe man sie gebeten, das Fest zu verlassen. Schließlich seien die Männer vom Sicherheitspersonal der Feier aus der Stadt eskortiert worden – laut der "Eastern Daily Press" hat die Polizei inzwischen Ermittlungen zu dem Vorfall eingeleitet.

Laut einem Mitglied der Gruppe sei es nicht ihre Absicht gewesen, Leute mit ihren Kostümen zu verärgern. Graham Deans, der Veranstalter der 1940er-Jahre-Feier, erklärte jedoch: "Ihre Kleidung war für die Veranstaltung unangemessen." Auf den SS-Uniformen der Männer sollen unter anderem Hakenkreuze und Totenkopfsymbole zu sehen gewesen sein. "Diese Insignien sind äußerst beleidigend und respektlos", so Deans.

Gruppenmitglied bestreitet Vorwürfe wegen SS-Uniformen

In Zukunft sollen laut dem Festivalteam klare Regeln für die Kostümwahl ausgeschildert werden; schon beim Betreten der Stadt sollen diese zu sehen sein. Zudem wolle sich der Stadtrat von Sheringham mit lokalen Interessengruppen treffen, um "festzustellen, was passiert ist und um herauszufinden, welche Maßnahmen ergriffen werden können, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt".

Ein anonymer Teilnehmer der Gruppe der verkleideten Männer sagte dem britischen Sender BBC, dass er und die anderen Männer Teil einer Geschichtsgruppe seien. "Wir wollten niemanden beleidigen und wir sind gegangen, als wir dazu aufgefordert wurden", sagte er.

Zudem bestritt er den Vorwurf, die Gruppe habe SS-Uniformen getragen. Laut ihm sei die Gruppe als Kämpfer gegen das kommunistische Russland gekleidet gewesen – angeblich hätten auch einige der Teilnehmer des Festes die Anwesenheit der Männer geschätzt.