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Chemiker erzeugen Wundermittel - aus Versehen


Das "unmögliche Material"
Chemiker erzeugen Wundermittel - aus Versehen

spiegel-online, Von Axel Bojanowski

14.08.2013Lesedauer: 2 Min.
So sieht es aus, das Wundermittel UpsalitVergrößern des Bildes
So sieht es aus, das Wundermittel Upsalit (Quelle: Simon Ydhag)
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Magnesiumcarbonat-Pulver galt als das "unmögliche Material", seine Herstellung ist nie gelungen. Nun half der Zufall: Schwedische Forscher ließen ihre Geräte aus Versehen übers Wochenende laufen. Die neue Substanz hat erstaunliche Fähigkeiten.

Anfang des vorigen Jahrhunderts hatten Chemiker vergeblich versucht, Magnesiumcarbonat-Pulver herzustellen. Sie nannten es das "unmögliche Material". Nun ist es gelungen - durch Zufall, wie schwedische Forscher berichten: Sie hätten ihre Experimente aus Versehen übers Wochenende unbeaufsichtigt weiterlaufen lassen, wobei Upsalit entstanden sei.

Die Verbindung verspricht erstaunliche Möglichkeiten: Sie soll mehr Wasser binden können als jede andere Substanz. Die Partikel sind durchlöchert von Abertausenden winzigen Poren, berichten die Forscher um Johan Forsgren von der Universität Uppsala im Wissenschaftsmagazin "PLoS One".

Dadurch verfügt jedes Körnchen über eine große Oberfläche, an dem sich Wasser anlagern kann. Bei einem Gramm Upsalit komme eine Gesamtfläche von 800 Quadratmetern zusammen.

Aufregung am Montag

Diverse Anwendungen sind denkbar: Die neue Substanz könnte zur Bekämpfung von Ölteppichen eingesetzt werden oder zur Herstellung von Medikamenten, bei der kleinste Feuchtigkeitsreste beseitigt werden müssen.

Immer wieder waren Chemiker daran gescheitert, Magnesiumcarbonat so herzustellen, dass sich kein Wasser einlagert. Das gelang nur unter großer Hitze, doch war die Verbindung nicht stabil.

Die schwedischen Forscher aber änderten an einem Donnerstagnachmittag vor zwei Jahren nach eigenen Angaben die Versuchsanordnung und ließen das Experiment tagelang unbeaufsichtigt.

"Zurück bei der Arbeit am Montag erblickten wir ein steifes Gel und waren dann ziemlich aufgeregt", sagt Johan Gomez de la Torre von der Universität Uppsala.

Die entscheidende Änderung sei gewesen, den Druck von Kohlendioxid auf das Dreifache des Normalen zu erhöhen, um die Reaktion mit Magnesiumoxid zu ermöglichen. Über 70 Grad bilde sich dann festes Magnesiumcarbonat, das vermeintlich "unmögliche Material".

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