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Unicef-Foto des Jahres 2019: Diese Bilder gehen unter die Haut


Unicef-Foto des Jahres 2019
Diese Bilder gehen unter die Haut

t-online, Unicef

Aktualisiert am 19.12.2019Lesedauer: 3 Min.
Erster Platz beim Unicef-Foto des Jahres 2019: Im Slum Tondo am Hafen von Manila leben Kinder vom Verkauf von Plastikflaschen. Wenn sie Glück haben, liegt ihr Tageslohn bei 50 philippinischen Pesos (rund 90 Cent).Vergrößern des BildesErster Platz beim Unicef-Foto des Jahres 2019: Im Slum Tondo am Hafen von Manila leben Kinder vom Verkauf von Plastikflaschen. Wenn sie Glück haben, liegt ihr Tageslohn bei 50 philippinischen Pesos (rund 90 Cent). (Quelle: Hartmut Schwarzbach, Deutschland, Fotoagentur Argus)
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Das Kinderhilfswerk Unicef hat das Unicef-Foto des Jahres 2019 gekürt. Das Siegerbild stammt vom deutschen Fotografen Hartmut Schwarzbach. t-online.de zeigt die ergreifenden Bilder, die Kinder in Not porträtieren.

Die Fotos 2019 erzählen vom mutigen Überlebenskampf von Kindern angesichts gleich dreier Tragödien unserer Zeit: Armut, Umweltverschmutzung und Kinderarbeit. Auf dem Siegerbild porträtiert der deutsche Fotograf Hartmut Schwarzbach die 13-jährige Wenie, die in einem Meer von Müll im Hafen von Manila (Philippinen) Plastikreste aus dem Wasser fischt.

Das Siegerbild: Die Kinder, der Müll und der Tod

Wenie lebt auf den Philippinen. Sie sammelt jeden Tag Plastikmüll im Stadtteil Tondo am Hafen von Manila, um diesen anschließend bei einem Müll-Recycler für wenig Geld zu verkaufen. Auch wenn Kinderarbeit verboten ist, bleibt vielen Mädchen und Jungen in dem Slum keine andere Wahl. Schon Siebenjährige paddeln auf Bambusflößen oder Kühlschranktüren durch das Hafenbecken. Sie riskieren ihre Gesundheit und oft auch ihr Leben, wenn sie in dem keimverseuchten Wasser nach Wertstoffen suchen, um ihre Existenz zu sichern.

Der zweite Preis: Tapfer ohne Orden

Auch der zweite und der dritte Platz fangen die bedrückenden Lebensumstände von Kindern überall auf der Welt ein. Der zweite Platz des internationalen Fotowettbewerbs dokumentiert die grausamen Folgen von Hinterlassenschaften des Krieges in Afghanistan. Eine ganze Familie ist gezeichnet von der Explosion eines Blindgängers in ihrem Dorf. Das Familienporträt zeigt die Würde der sieben Kinder, denen Gliedmaßen fehlen. Sie mussten Mutter und Schwester sterben sehen. Im vergangenen Jahr wurden in Afghanistan über 1.400 Zivilisten bei Explosionen von Minen und Blindgängern verletzt oder getötet – fast 90 Prozent waren Kinder. Fotograf ist der in Afghanistan lebende Australier Andrew Quilty.

Der dritte Preis: In der Unterwelt

Mit dem dritten Platz wurde die Reportage des spanischen Fotografen Antonio Aragón Renuncio über arbeitende Kinder in Goldminen in Burkina Faso ausgezeichnet. Er hat die Qual der Goldsucher-Kinder von Burkina Faso festgehalten – bis hin zu den Friedhöfen, auf denen viele von ihnen liegen. Weltweit werden Millionen Mädchen und Jungen in Minen, Textilwerkstätten, auf Farmen, in Privathaushalten oder in Bordellen ausgebeutet. Renuncio, bereits im Vorjahr Gewinner des Wettbewerbs, dokumentiert eines von vielen dieser Schicksale.

"Kinder sind das Wertvollste, das wir haben"

"Das Unicef-Foto des Jahres erzeugt Nähe; Nähe zu Kindern, die sonst kaum jemand sieht. Es zeigt ihre Not – aber auch ihre Stärke, selbst unter den trostlosesten Bedingungen nicht aufzugeben", erklärte Elke Büdenbender, Schirmherrin von Unicef Deutschland, bei der Preisverleihung in Berlin. "Unsere Botschaft lautet: Kinder sind das Wertvollste, das wir haben. Wir alle tragen Verantwortung für ihr Leben und ihre Zukunft."

Peter-Matthias Gaede, stellvertretender Vorsitzender von Unicef Deutschland, ergänzt: "Das Unicef-Foto des Jahres 2019 ist ein Appell, globale Probleme nicht wegzureden. Von Armut und Ausbeutung, von Krieg und Flucht, von Hunger und mangelnden Bildungschancen sind Millionen von Kindern besonders brutal betroffen, und das gilt auch für die bereits zu spürenden Folgen des Klimawandels."

Neun weitere Reportagen hob die Jury bei der Preisverleihung hervor:

  • Anas Alkharboutli, Syrien (dpa), Reportage: Zu bunt, um wahr zu sein? (Syrien)
  • Antonio Aragón Renuncio, Spanien (Freier Fotograf), Reportage: Widerstand an der Kreidetafel (Burkina Faso)
  • Sang Moo Han, Südkorea (für Unicef Korea/Seoul), Reportage: In der harten Schule des Lebens (Bangladesch)
  • Emilienne Malfatto, Frankreich (Freie Fotografin), Reportage: Fatma und Tiktum (Irak)
  • Roselena Ramistella, Italien (Freie Fotografin), Reportage: Next Generation (Europa)
  • Gregg Segal, USA (Freier Fotograf), Reportage: Was die Kinder essen (wenn sie zu essen haben)
  • Mohammad Shahnewaz Khan, Bangladesch (VOHH Institute), Reportage: Sterne, die nicht leuchten können (Bangladesch)
  • Matilde Simas, USA (Freie Fotografin), Reportage: Die Handelsware Mädchen (Philippinen)
  • Daniele Vita, Italien (Freier Fotograf), Reportage: Das Erbe der Mysterien (Italien)

20 Jahre Unicef-Foto des Jahres
Zum 20. Mal zeichnet Unicef Deutschland mit dem internationalen Wettbewerb Unicef-Foto des Jahres Bilder und Reportagen professioneller Fotojournalisten aus, die die Persönlichkeit und die Lebensumstände von Kindern auf herausragende Weise dokumentieren. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Nominierung durch einen international renommierten Fotografie-Experten.

Verwendete Quellen
  • Unicef
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