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Melnyk reist ab: "Er tat seinem Land keinen Gefallen"


Botschafter verlässt Deutschland
"Melnyk tat seinem Land keinen Gefallen"

Von Mario Thieme

Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 3 Min.
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Andrij Melnyk war ukrainischer Botschafter in Deutschland. Am 14. Oktober 2022 verließ er die Bundesrepublik.Vergrößern des Bildes
Andrij Melnyk war ukrainischer Botschafter in Deutschland. Am 14. Oktober 2022 verließ er die Bundesrepublik. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)

Der ehemalige ukrainische Botschafter Andrij Melnyk geht zurück nach Kiew. Die meisten t-online-Leser sind nicht traurig darüber.

Andrij Melnyk verließ Deutschland und gab seinen Posten als ukrainischer Botschafter an Oleksii Makeiev ab. Seit Beginn des Ukraine-Krieges wirft er der deutschen Regierung immer wieder vor, seinem Heimatland zu wenig zu helfen.

Viele t-online-Leser sind erbost über die Wortwahl, die der Diplomat in den vergangenen Monaten bei seiner Kritik wählte. Sie sind froh, dass Melnyk künftig die Interessen der Ukraine in Deutschland nicht mehr vertreten wird. Andere haben Verständnis für das Verhalten des 47-Jährigen.

"Dass er Deutschland verlässt, ist kein Verlust"

"Ich mag ihn, er spricht Tacheles", schreibt Edwin Hadzic – wohingegen Karin Beck äußert: "Auf diesen Kerl können wir alle verzichten. Er ist eine unerwünschte Person. Dass er Deutschland verlässt, ist kein Verlust. Eigentlich hätte er ausgewiesen werden müssen, findet sie.

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"So viel Narrenfreiheit hat noch keinem zugestanden"

Der gleichen Meinung wie Karin Beck ist Eckhard Vater: "Es ist wohl das bestbehütete Geheimnis deutscher Politik, warum der Botschafter Melnyk noch nicht des Landes verwiesen wurde. So viel Narrenfreiheit hat wohl noch keinen Botschafter zugestanden und wird seinesgleichen wohl noch lange suchen."

"Frech und unverschämt, wie der Mann ist, hat er im diplomatischen Dienst nichts zu suchen. Mal sehen, welche Kapriolen sein Nachfolger schlägt. Ich befürchte, er stellt Melnyk noch in den Schatten."

"Er legt den Finger in die Wunde"

"Andrij Melnyk eckte bewusst an und machte so immer wieder auf die furchtbaren Zustände in der Ukraine aufmerksam", lobt hingegen Rainer Hladik. "Und er legte den Finger in die Wunde, denn die von Scholz versprochenen schweren Waffen sind entweder nicht oder nur in sehr geringer Stückzahl eingetroffen."

Video | Botschafter Melnyk: "Die schlimmsten Politiker"
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Quelle: t-online

"Als Gast beschimpft man nicht den Gastgeber"

Melnyks Auftritte beinhalteten fast immer unverschämte Forderungen und Anschuldigungen", beklagt Constantin Paschy. "Aber ein Botschafter ist nicht nur Vertreter seines Landes, er ist auch Gast. Und als Gast beschimpft man nicht den Gastgeber in dessen eigenem Haus. Man schlägt auch nicht die Hand, die einem helfen soll. Aber genau das tat Melnyk immer und immer wieder."

"Melnyk tat seinem Land keinen Gefallen"

Eleonore Siegfanz beobachtete, dass Artem Rybtschenko, der ukrainische Botschafter in der Schweiz, sich extrem freundlich für jede Unterstützung bedankt habe, den die Schweiz geleistet habe, trotz "überschaubaren Beitrags". An ihm hätte sich nach Meinung der t-online-Leserin Andrij Melnyk ein Beispiel nehmen sollen.

"Wie Herr Melnyk sich äußerte, war absolut nicht akzeptabel. Er tat seinem Land keinen Gefallen. Jeder einzelne deutsche Bürger muss – bei allem Mitgefühl – die Konsequenzen der gezeigten Solidarität mittragen. Da wäre schonmal ein nettes Wort angebracht gewesen."

"Ohne Melnyk wäre Scholz nie in die Puschen gekommen"

"Der Mann erfüllte seinen Auftrag, dafür wurde er engagiert", meint Alexander Leipnitz. "Er legt den Finger in die Wunde, das gefällt mir. Ohne Melnyk wäre Scholz nie in die Puschen gekommen. Der Mann hatte recht, schließlich hält die Ukraine in gewisser Weise ihren Kopf auch für uns hin."

"Ich werde ihn vermissen"

Dorothee Schwarze kann zwar nachvollziehen, dass Andrij Melnyk von der Ukraine ausgewechselt wird. "Aber ich werde ihn vermissen", gesteht sie. "So einen Diplomaten gab es wohl noch nie. Er hatte bei aller Dreistigkeit etwas sehr Unterhaltsames und hat seine Rolle ausgefüllt.

Er hat viel erreicht. Vielleicht hätte er auf diplomatischere Art mehr erreicht, aber sicher ist das nicht. Er ist sich treu geblieben und wirkte auf mich eher rumpelig als verletzend."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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