Gegen russische Luftangriffe Mit diesem Trick will die Ukraine ihre F-16-Kampfjets schützen

Die F-16-Kampfjets sind für die militärische Strategie Kiews entscheidend. Jetzt sollen sie durch neue Technik noch besser vor russischen Luftangriffen geschützt sein.
Das ukrainische Militär und die ukrainische Nichtregierungsorganisation "Come Back Alive" haben neue Wartungs- und Betriebseinheiten für die vom Westen gelieferten F-16-Kampfjets entwickelt. Das meldete unter anderem die NGO.
Mit den Fahrzeugen soll es möglich sein, die Jets schneller einsatzfähig zu machen und an ungewöhnlichen Orten, abseits normaler Flugfelder, zu stationieren. So sollen sie besser vor russischen Luftangriffen geschützt werden. Der Großteil der Produktionskosten von umgerechnet etwa einer Million Euro wurde vom ukrainischen Ölunternehmen Ukrnafta gezahlt.
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Insgesamt wurden zwei neue Einheiten entwickelt: Die erste verfügt über einen Arbeitsraum, in dem die Waffen der Jets vorbereitet werden können, einen Mannschaftswagen und einen Transporter für Munition. Die zweite hat einen Kommandopunkt.
Schutz vor russischen Luftangriffen
Dieser soll etwa für die Vorbesprechungen und die Koordination des Flugzeugs dienen. Mit den neuen Modulen sind laut "Kyiv Independent" nur noch drei Menschen nötig, um die Flugzeuge einsatzbereit zu machen. Vorher sollen es bis zu 12 Menschen gewesen sein.
Peter Layton, ein ehemaliger Offizier der australischen Luftwaffe und Berater am britischen Forschungsinstitut Rusi für nationale und internationale Sicherheit, erklärte der Zeitung: "Der Schlüssel zum Fortbestand der F-16 am Erdboden liegt darin, nicht entdeckt zu werden." Er fügte hinzu: "Zwischen dem Aufspüren der F-16 und dem Abschuss ballistischer Raketen liegt nur eine kurze Zeitspanne."
Europäische Partner schicken Jets
Zudem sei es mit den neuen Fahrzeugen auch möglich, die Jets auf kürzeren und weniger ausgebauten Pisten zu starten. Dadurch könnten die Jets weiter gestreut und an verschiedenen Orten stationiert werden – bei einem Angriff würden dann weniger Flugzeuge getroffen werden.
Anastasiia Yurchyshyna, eine Sprecherin von "Come Back Alive", erklärte "Kyiv Independent", dass sie bei der Planung für die neuen Einheiten kaum auf Modelle von westlichen Partnern zurückgreifen konnten. Der Grund: Länder, die sich nicht im Krieg befinden, würden ihre Jets ausschließlich auf Flugplätze setzen. Tatsächlich gibt es auch in den USA, Australien und Schweden ähnliche Konzepte zum Schutz von Kampfjets.
- kyivindependent.com: "Ukraine's F-16 have a new trick to avoid Russian ballistic missiles" (Englisch)
- savelife.ua: "F-16 Mobile Complexes That Will Work Anywhere: "Come Back Alive" and "Ukrnafta" Implemented a Unique Project" (Englisch)