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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Der Bomber von Mariupol" Russischer Kommandeur stirbt bei Attentat

Ein russischer Luftwaffenkommandeur wurde bei einem Bombenattentat getötet. Der für Mariupols Zerstörung verantwortliche Offizier starb durch eine versteckte Sprengfalle.
Der russische Luftkriegskommandeur von Mariupol, Zaur Gurzijew, ist bei einem Anschlag getötet worden. Seine Leiche wurde in der südrussischen Stadt Stawropol gefunden, kurz nachdem Anwohner von einem lauten Knall berichtet hatten. Gurzijew war für die verheerenden russischen Luftangriffe während der Belagerung der ukrainischen Stadt Mariupol im Mai 2022 verantwortlich. Dies brachte ihm den Spitznamen "Der Bomber von Mariupol" ein.
Russische Bomben wurden damals auf Krankenhäuser, Wohnblöcke und das Theater der Stadt abgeworfen. Bei den Angriffen wurden nach ukrainischen Angaben mehr als 10.000 Zivilisten getötet. Der ehemalige Kommandeur wurde später Vize-Bürgermeister der Stadt Stawropol.
Russische Polizei nimmt 29-Jährigen fest
Auf Videos, die im Kurznachrichtendienst X kursieren und den Tod von Gurzijew zeigen sollen, ist zu sehen, wie ein junger Mann auf einen anderen zugeht, im nächsten Moment ist eine Explosion zu sehen, die die beiden Männer tötet. Laut dem auf russische Geheimdienstinformationen spezialisierten Telegramkanal "VChk-OGPU", sollen die Ermittlungen der russischen Behörden gezeigt haben, dass sich Gurzijew und der andere Mann auf einem Dating-Portal für homosexuelle Männer kennengelernt hätten.
Weiter heißt es, dass der andere Mann von Unbekannten angeworben worden sein soll, um angeblich belastendes Material über Gurzijew zu sammeln. Vor seinem Treffen mit dem Kommandeur, soll der junge Mann eine versteckte Kamera überreicht bekommen haben, welche heimlich in eine Bombe umgebaut wurde, diese soll dann per Fernzünder ausgelöst worden sein. Die Informationen lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht unabhängig überprüfen. Auch wer hinter dem Attentat steckt, ist unklar. Russische Behörden sollen aber einen 29-jährigen Mann festgenommen haben, der für das Attentat verantwortlich sein soll.
Ukrainische Behörden hatten in den vergangenen Monaten immer wieder darüber berichtet, dass der russische Geheimdienst, FSB, jungen Menschen für Sabotageakte anzuwerben, nur sie unwissentlich zu Selbstmordattentätern zu machen. Mitte März beschuldigte der ukrainische Geheimdienst Russland, zwei Jugendliche angeworben zu haben, um mit selbst gebauten Bomben einen Sabotageakt durchzuführen. Doch als die beiden den Zielort erreicht hätten, habe der FSB die Bomben per Fernzünder gezündet. Einer der beiden Jugendlichen starb sofort, der andere wurde lebensgefährlich verletzt. Lesen Sie mehr dazu.