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Ukraine-Krieg: Russland droht Europa mit Atomwaffeneinsatz


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Kreml-Sprecher droht mit Atomwaffeneinsatz

Von t-online
Aktualisiert am 16.07.2025 - 14:41 UhrLesedauer: 15 Min.
Atomrakete bei einer Parade zum "Tag des Sieges" am 9. Mai in Moskau (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Atomrakete bei einer Parade zum "Tag des Sieges" am 9. Mai in Moskau (Archivbild). (Quelle: imago stock&people/imago-images-bilder)
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Russland reagiert nervös auf die neue Einigkeit im Westen. Neue Flugabwehrraketen sind bereits auf dem Weg in die Ukraine. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Mittwoch, 16. Juli

Kreml-Sprecher wirft Europa Irrsinn vor und droht mit Atomwaffen

Der Kreml hat den europäischen Ländern offenen Militarismus vorgeworfen und einmal mehr den möglichen Einsatz von Atomwaffen angedeutet. Die europäischen Länder gäben Unsummen für Waffen aus, um den Krieg in der Ukraine weiter zu befeuern, sagte Kremlsprecher Dmitry Peskow. "Vor dem Hintergrund eines solchen an Irrsinn grenzenden emotionalen Zustands auf dem europäischen Kontinent ist es äußerst schwierig, irgendetwas zu prognostizieren", erklärte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Zugleich erinnerte Peskow an die erst vor kurzer Zeit umgeschriebene russische Atomdoktrin. Dort sei eindeutig festgehalten, dass schon das "Anstiften" nichtatomarer Staaten zu feindlichen Handlungen gegen Russland durch Atommächte als Aggression gelte. Atommächte in Europa sind Großbritannien und Frankreich. Schon mehrfach seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die russische Führung Atomdrohungen geäußert, um den Westen von einer stärkeren Unterstützung des überfallenen Landes abzuhalten.

Obwohl Russland in den Verhandlungen mit der Ukraine über ein Kriegsende bislang keine Kompromissbereitschaft gezeigt hat, gab Peskow erneut dem Nachbarland die Schuld für die stockenden Gespräche. Er rufe alle Staaten dazu auf, die Ukrainer zu neuen Verhandlungen anzuhalten, sagte er. Die bislang letzte Verhandlungsrunde zwischen den Kriegsparteien fand Mitte Juni in Istanbul statt. Dabei wurde ein Gefangenenaustausch vereinbart. Einen Termin für neue Gespräche gibt es bislang nicht – laut Moskau hat Kiew keine entsprechenden Vorschläge gemacht.

Erneut Verletzte nach russischen Angriffen in der Ukraine

Russland hat in der Nacht zum Mittwoch mehrere Städte in der Ukraine mit hunderten Drohnen und einer Rakete angegriffen. Dabei wurden nach Angaben der Behörden mindestens 15 Menschen verletzt. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, Russland habe 400 Drohnen sowie eine ballistische Rakete eingesetzt und vor allem die Städte Charkiw, Krywyj Rih und Winnyzja ins Visier genommen. Die großangelegten Angriffe hätten der Energie-Infrastruktur gegolten, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. Der größte private Energieversorger des Landes, DTEK, teilte mit, dass in Krywyj Rih und anderen Orten der Region Dnipropetrowsk 80.000 Haushalte ohne Strom seien.

In Krywyj Rih sei ein 17-jähriger Junge schwer verletzt worden und kämpfe im Krankenhaus um sein Leben, sagte der Leiter der Militärverwaltung, Olexandr Wilkul. Dort seien bei einem längeren Angriff auch Wasserleitungen unterbrochen worden. In der Region Winnyzja wurden dem Innenministerium zufolge acht Menschen verletzt. In Charkiw, einem häufigen Ziel russischer Angriffe, wurden nach Angaben von Gouverneur Oleh Synjehubow bei einem 20-minütigen Drohnenangriff mindestens 17 Explosionen registriert und drei Menschen verletzt.

"Kommen aus Deutschland": Trump bestätigt Lieferung von Patriot-Flugabwehrraketen

Die ersten von Donald Trump versprochenen Patriot-Flugabwehrraketen sind nach den Worten des US-Präsidenten bereits auf dem Weg in die Ukraine. Die Raketen "kommen aus Deutschland und werden dann von Deutschland nachgekauft", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten in Washington, ohne dies näher zu erklären. Mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin habe er nach seiner Ankündigung vom Montag noch nicht gesprochen.

Ein Abkommen für eine Waffenruhe könne jedoch möglicherweise schneller als in 50 Tagen zustande kommen. Ob Gespräche zur Aushandlung einer Einigung mit Russland geplant seien, ließ er offen. "Wenn wir am Ende der 50 Tage keine Einigung haben, wird es übel enden", sagte Trump.

Insider: Treffen zu Patriot-Abwehrsystemen nächste Woche

Auf der Suche nach weiteren Patriot-Flugabwehrsystemen für die Ukraine könnten sich kommende Woche Geberländer treffen. Das von dem obersten Militärbefehlshaber der Nato geleitete Treffen der Patriot-Besitzerstaaten und der Ukraine-Unterstützer könne am nächsten Mittwoch stattfinden, sagt eine mit den Gesprächen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. US-Präsident Donald Trump hatte zu Wochenbeginn einen Plan vorgestellt, wonach europäische Verbündete Waffen an die Ukraine abgeben und im Gegenzug neue US-Systeme kaufen sollen.

Kreml: Gespräch Putin-Trump schnell möglich

Der Kreml beobachtet die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen genau. Die Waffenlieferungen an die Ukraine seien ein Geschäft, und einige europäische Länder würden dafür bezahlen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Ein neues Telefongespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump sei nicht geplant, könne aber schnell organisiert werden.

Lettland übergibt 15 Transport-Radpanzer an Ukraine

Lettland hat der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg geleistet. Das baltische EU- und Nato-Land hat 15 Transport-Panzer an die ukrainischen Streitkräfte geliefert. Die Fahrzeuge vom Typ Patria 6x6 wurden von Regierungschefin Evika Silina bei einem Besuch in Kiew an die Armee übergeben, wie die lettische Staatskanzlei und das Verteidigungsministerium in Riga am Dienstagabend mitteilten.

"Die Unterstützung Lettlands für die Ukraine besteht nicht nur aus Worten, sondern aus konkreten Taten", wurde Silina in der Mitteilung zitiert. Lettland will in diesem Jahr insgesamt 42 Transport-Panzer an die Ukraine liefern, die in einer Produktionsstätte des finnischen Herstellers Patria in dem Baltenstaat produziert werden. Weiter will die Regierung in Riga Drohnen und weitere Militärausrüstung im Gesamtwert von 70 Millionen Euro bereitstellen und bis zu 4.000. ukrainische Soldaten ausbilden.

Russland im Krieg: "Für Putin eine krachende Niederlage"

Das aggressive Russland wartet auf Anzeichen westlicher Schwäche – womöglich, um dann zu testen, wie stabil die Nato wirklich ist. Journalist Michael Thumann erklärt, was Moskau erreichen will. Lesen Sie hier das gesamte Interview.

US-Waffenlieferungen an die Ukraine: Wer an Deutschlands Seite steht – und wer nicht

Plötzlich wollen die USA wieder Waffen an die Ukraine liefern – allerdings nicht selbst bezahlen. Deutschland springt ein. Aber wer noch? Lesen Sie hier mehr dazu.

Russland: Ein Toter nach ukrainischem Drohnenangriff

Russland meldet einen Toten nach einem ukrainischen Drohnenangriff. Die Person sei bei dem Angriff verletzt worden und später verstorben, teilte der Gouverneur der russischen Grenzregion Woronesch, Alexander Gusew, auf Telegram mit. Russland hat seinerseits die Ukraine in der Nacht wieder mit Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Dabei starben nach ersten Erkenntnissen mindestens zwei Menschen.

Trump bestätigt Waffen für Ukraine – schließt Bodentruppen aus

US-Präsident Donald Trump hat die Lieferung von Waffen an die Ukraine bestätigt, den Einsatz von Bodentruppen jedoch ausgeschlossen. Er habe seit der Ankündigung von Sanktionen gegen Russland am Montag nicht mit Präsident Wladimir Putin gesprochen, fügte Trump hinzu. Er warf Putin zudem vor, seinem eigenen Versprechen, auch er wolle Frieden, nicht gerecht geworden zu sein.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
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