Ausflugstipp Alpen-Feeling bei Aachen: Traumhaftes Tal mit Wildbach

Schroffe Felsen, moorige Pfade und ein schäumender Gebirgsbach – das Trôs-Marets-Tal gilt als einer der romantischsten Orte Belgiens. Und seine Geschichte ist spektakulär.
Zwischen moosbewachsenen Felsen und rauschenden Wildbächen versteckt sich mitten in den nebelverhangenen Ardennen ein Stück Alpenlandschaft: Das Trôs-Marets-Tal bei Malmedy in Ostbelgien. Wer hier auf dem steinigen Pfad entlang des Bachs wandert, fühlt sich eher an eine Bergklamm in Österreich erinnert als an das belgische Grenzland.
Schroffe Schieferwände, kühle Felsspalten und hölzerne Stege verleihen dem Tal einen fast schon alpinen Charakter. Es ist ein Geheimtipp für alle, die wilde Landschaften jenseits der bekannten Routen suchen.
Ausflugstipp ab Aachen: Trôs-Marets-Tal vermittelt Alpenfeeling
Das Tal liegt südlich von Malmedy und wird vom Trôs-Marets-Bach durchzogen, der sich über Jahrhunderte tief in das Gestein gegraben hat. Die Landschaft verändert sich dabei binnen weniger Kilometer schlagartig. Liegt der Bach noch zwischen schattigen Schluchten und dichten Wäldern, erstreckt sich ein kleines Stück weiter schon die Moorlandschaft des Hohen Venns, eines der ältesten Moorgebiete Europas.
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Torfmoose, Birken und seltene Moorpflanzen bestimmen das Bild, während entlang des Flusslaufes Farn und Heidelbeersträucher wachsen. Besonders im Frühjahr und Herbst entfaltet das Tal seinen Reiz, Nebel und vereinzelte Sonnenstrahlen geben ein schönes Fotomotiv ab.
"Klein-Österreich" bei Aachen: Im Zweiten Weltkrieg bombardiert
Das Trôs-Marets-Tal ist auch ein Ort mit Geschichte: In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs war es Zufluchtsort für rund 300 Einwohner Malmedys. Während amerikanischer Bombenangriffe im Dezember 1944 suchten sie Schutz in der abgelegenen Schlucht. In den Ardennen erinnern noch heute zahlreiche Soldatenfriedhöfe und Denkmäler an die blutigen Schlachten im deutsch-belgischen Grenzgebiet.
Weiterhin zeugen mehrere Grenzsteine von der bewegten politischen Vergangenheit der Region. Das Priorkreuz von 1605, der Maria-Theresien-Stein von 1756 und Grenzmarkierungen aus dem 19. Jahrhundert dokumentieren die wechselnden Zugehörigkeiten des Gebietes. Am Dreikantenstein trafen einst drei historische Herrschaftsbereiche aufeinander: das Königreich der Niederlande und die Gemeinden Bütgenbach und Weismes.
Anspruchsvolle Ardennen-Tour: Fernwanderweg bei Aachen
Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen ist der Parkplatz an der mehr als 500 Meter hohen Côte de la Ferme Libert, etwa fünf Autominuten nördlich des Zentrums von Malmedy gelegen. Von dort aus führen mehrere ausgeschilderte Wege ins Tal. Ein beliebter Rundweg mit einer Länge von sieben bis neun Kilometern verbindet die Schlucht mit dem angrenzenden Hochmoor. Er führt über Holzstege, vorbei an Wasserfällen und durch moorige Passagen.
Für weniger geübte Besucher eignet sich ein rund fünf Kilometer langer Rundgang, der ebenfalls durch markante Landschaftsabschnitte führt. Anspruchsvoller ist die sogenannte GR-56-Etappe, ein Teil eines Fernwanderwegenetzes, das auf über 20 Kilometern von der Hochebene bei Botrange bis nach Malmedy führt – auch durch das Trôs-Marets-Tal. Die Strecke ist landschaftlich besonders reizvoll, aber konditionell fordernd.
Trôs-Marets-Tal: Ausflugsziel ab Aachen mit Bahn und Auto erreichbar
Für einen Tagesausflug aus Aachen eignet sich das Trôs-Marets-Tal besonders gut. Mit dem Auto beträgt die Fahrzeit rund 75 Minuten (ca. 70 Kilometer). Die schnellste Route führt über Eupen und die Autobahn E42 bis Malmedy, von dort weiter auf der N62 zur Ferme Libert (Adresse für das Navi: Route de la Ferme Libert 33, B-4960 Malmedy).
Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Tal erreichbar, allerdings etwas umständlicher: Ab Aachen Hauptbahnhof dauert die Fahrt bis Verviers-Central rund eine Stunde (etwa mit der S-Bahn S41 oder dem RE29). Von dort verkehren Linienbusse nach Malmedy (circa 45 Minuten Fahrzeit, mit Umstieg in Francorchamps oder Stavelot). Vom Zentrum Malmedys aus sind es etwa 35 Minuten zu Fuß bis zur Ferme Libert.
Hohes Venn: Traumhafte Moorlandschaft zwischen Deutschland und Belgien
Das Trôs-Marets-Tal gehört zum grenzüberschreitenden Naturpark Hohes Venn – Eifel. Um die empfindlichen Moor- und Waldgebiete zu schützen, sollten Wanderer die markierten Wege nicht verlassen und Rücksicht auf Flora und Fauna nehmen.
In den ruhigeren Bereichen lassen sich gelegentlich Wildtiere beobachten. Der Wechsel zwischen felsiger Enge, offener Hochebene und stillem Wald macht das Tal zu einem der eindrucksvollsten Naturziele in Ostbelgien.
- Reporter vor Ort
- ostbelgien.eu: "Wandern im Trôs-Marets-Tal"
- botrange.be: "GR 56 und Vennwege":
- grenzecho.net: "Malmedy 1944: Bombardierung und ihre Folgen"
- visitardenne.com: 'Kulturelle Highlights im Venngebiet'
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