Berlin | Plakate von Hamas-Geiseln: Polizei gesteht Fehleinschätzung ein

Die Berliner Polizei hatte Plakate mit Bildern von Hamas-Geiseln von einer Litfaßsäule abgerissen. Nun reagiert die Behörde auf Vorwürfe nach dem Einsatz.

Im Zusammenhang mit dem Abreißen von Plakaten mit Bildern von Hamas-Geiseln an einer Litfaßsäule spricht die Berliner Polizei von einer Fehleinschätzung. Das sagte eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage von t-online. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" berichtet.

Bei dem Einsatz hatten Polizeikräfte Transparente mit Bildern von israelischen Geiseln, die bei der Attacke der Terrorgruppe Hamas auf Israel am 7. Oktober entführt wurden, von einer Litfaßsäule in Friedrichshain eigenmächtig entfernt – offenbar weil Werbung an der Säule verdeckt wurde.

Polizei: Falsche Reaktion der Beamten

Im konkreten Fall der Litfaßsäule war das Abhängen der Plakate laut der Sprecherin nicht die korrekte Reaktion der Einsatzkräfte. In Zukunft werde man bei gleichgelagerten Fällen Plakate an Ort und Stelle lassen – zumindest, solange keine strafbaren Inhalte abgedruckt sind. Davon ist jedoch bei den Plakaten der Hamas-Geiseln zum jetzigen Zeitpunkt nicht auszugehen.

Man werde zwar ab sofort Fälle, in denen Flächen Dritter beklebt sind, prüfen. Es werde jedoch fortan das Ergebnis der Prüfung abgewartet und dem Besitzer der beklebten Fläche die Entscheidung überlassen, wie dieser mit den Plakaten umgeht.