Berlinale lädt AfD-Politiker wieder von Eröffnung aus

Die Berlinale musste für die Einladung von AfD-Politikern zur Eröffnung Kritik einstecken. Jetzt müssen die AfDler doch draußen bleiben.

Das Berliner Filmfestival Berlinale hat fünf zunächst eingeladene AfD-Politiker nach großer Kritik wieder von der Eröffnung ausgeladen. Das teilte das Festival am Donnerstag selbst mit.

Man habe die zuvor eingeladenen AfD-Politiker "schriftlich ausgeladen und sie darüber informiert, dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind", wird das Berlinale-Leitungsduo Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian in einer Pressemitteilung zitiert. Die AfD vertrete Ansichten, die den Grundwerten der Demokratie zutiefst widersprächen. Für die Berlinale sei es "wichtig, unmissverständlich Stellung zu beziehen für eine offene Demokratie".

Umdenken innerhalb weniger Tage

Am Wochenende hatte die Festivalleitung die Einladung noch damit erklärt, dass die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Berliner Senat Einladungskontingente für die Berlinale erhielten, die an die gewählten Mitglieder aller Parteien im Bundestag und im Abgeordnetenhaus vergeben würden. AfD-Mitglieder seien in den Bundestag und das Abgeordnetenhaus gewählt worden und daher auch in politischen Kulturausschüssen und anderen Gremien vertreten. "Das ist ein Fakt, und den müssen wir als solches akzeptieren", hieß es.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth äußerte Verständnis für die Ausladung der AfD-Politiker. Ein Sprecher der Grünen-Politikerin sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass die Entscheidung über Einladungen bei der Berlinale-Leitung liege und man diese Entscheidung respektiere. "Es ist verständlich, dass Filmschaffende aus Deutschland, Europa und der Welt sich dafür einsetzen, dass Rassisten und Demokratiefeinde keinen Platz bei der Berlinale haben sollten", so der Sprecher weiter.

Die Berlinale gehört zu den bedeutendsten Film-Festivals der Welt. Die 74. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele wird am 15. Februar eröffnet.