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Land weist Inzidenz nach Geimpften und Ungeimpften aus


Berlin
Land weist Inzidenz nach Geimpften und Ungeimpften aus

Von dpa
03.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Corona-TestVergrößern des BildesEin Abstrich wird in einem Labor auf das Coronavirus untersucht. (Quelle: Oliver Berg/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Mit dem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Hessen auf einen Wert von über 100 gelten in den betroffenen Kommunen wieder schärfere Corona-Regeln. Das Eskalationskonzept der hessischen Landesregierung sieht dann etwa eine Beschränkung der Teilnehmerzahl für Veranstaltungen, ein strengeres Maskentragen sowie eine umfangreichere Nachweispflicht beim Besuch in der Gastronomie, in Sportstätten, Freizeiteinrichtungen und Kulturangeboten vor, dass man geimpft, genesen oder negativ getestet ist.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (Stand 3.15 Uhr) lag in Hessen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 103,7. Am Vortag hatte der Wert noch 95,2 betragen. In insgesamt elf Kommunen ist demnach die Inzidenz landesweit mittlerweile wieder über den Wert von 100 gestiegen. Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag in der Stadt Offenbach mit 172,7.

Die Stadt Kassel kündigte an, wegen gestiegener Werte Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wieder auszuweiten. So soll ab dem kommenden Montag (6. September) unter anderem die sogenannte 3G-Regel - Zutritt für Geimpfte, Genesene und frisch negativ Getestete - auch in der Außengastronomie gelten oder bei Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Bei Veranstaltungen werde die maximale Teilnehmerzahl reduziert.

Auf den Intensivstationen der hessischen Krankenhäuser lagen nach Daten des Divi-Registers (Stand: 7.19 Uhr) 97 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung. 39 von ihnen mussten beatmet werden. Divi steht für Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

Hessen will künftig die landesweite Inzidenz getrennt nach geimpften und ungeimpften Menschen ausweisen. "Die Differenz ist groß", begründete Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) die Maßnahme. Bezogen auf die Altersgruppe ab zwölf Jahren liege die Sieben-Tage-Inzidenz in der Gruppe der Ungeimpften am Freitag bei 262,3 pro 100.000 Einwohner. Bei den vollständig geimpften Menschen betrage der Wert 12,7 pro 100.000 Einwohner. Zu den Ungeimpften werden nach Angaben des Ministers Nichtgeimpfte, Teilgeimpfte und Personen gezählt, bei denen Angaben zum Impfstatus fehlen.

"Diese Zahlen belegen eindrücklich, wie wirksam die Impfung ist", betonte Klose. "Es infizieren sich weit überwiegend Ungeimpfte." Eine Corona-Impfung sei der wichtigste Beitrag zum Selbstschutz, zum Schutz der Nächsten und zum Gemeinschaftsschutz, den jeder Mensch erbringen könne. Kinder, die noch nicht geimpft werden können, würden am besten durch die Impfung der Erwachsenen und Jugendlichen in ihrem Umfeld geschützt.

Die Landesregierung kündigte an, die Anschaffung mobiler Luftfilter für Schulen und Kitas mit einem neuen Programm und weiteren rund 30 Millionen Euro zu unterstützen. Das neue Förderprogramm des Bundes habe ein Volumen von 200 Millionen Euro, von denen rund 14,9 Millionen auf Hessen entfallen, erklärten Klose, Kultusminister Alexander Lorz und Finanzminister Michael Boddenberg (beide CDU).

Land und Schulträger zusammen ergänzten diese Förderung durch Mittel in derselben Höhe, so dass durch das Programm insgesamt weitere rund 30 Millionen Euro für die Anschaffung mobiler Luftreinigungsgeräte in Hessen zur Verfügung ständen. Antragsberechtigt seien Träger von Einrichtungen, in denen Kinder unter 12 Jahren betreut werden. Dazu zählten allgemeinbildende Schulen, Kindertageseinrichtungen, Horte und Kindertagespflegestellen in öffentlicher und freier Trägerschaft.

In Hessen laufen nach Angaben des Sozialministeriums derzeit die Beratungen, ob die Hospitalisierungsrate neben der Inzidenz künftig als weiterer Faktor für die Beurteilung der pandemischen Lage hinzukommt. Die Hospitalisierungsrate gibt an, wie viel Prozent der erfassten Corona-Infizierten wegen einer Covid-19-Erkrankung stationär aufgenommen werden müssen. Die aktuelle hessische Corona-Verordnung ist bis zum 16. September befristet.

Nach Angaben des Frankfurter Universitätsklinikums werden dort aktuell fast nur Ungeimpfte behandelt. "Der weit überwiegende Teil hat keinen oder einen unvollständigen Impfschutz. Auf der Intensivstation sind es hundert Prozent", sagte der Ärztliche Direktor von Hessens größtem Krankenhaus, Prof. Jürgen Graf, am Freitag. Die Ausweisung der Inzidenz nach geimpften und ungeimpften Personen findet Graf "sehr sinnvoll". Er hofft, dass die sichtlich unterschiedlichen Werte mehr Menschen zu einer Impfung motivieren können.

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