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Berlin | Prozess um SUV-Unfall mit vier Toten: Fahrer muss trotz Epilepsie in Haft


Jüngstes Opfer war drei Jahre alt
SUV-Fahrer nach Unfall mit vier Toten in Berlin verurteilt

Von dpa
Aktualisiert am 17.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte im Prozess um den tödlichen SUV-Unfall steht im Gerichtssaal zwischen seinen Anwälten (Archivbild): In dem Prozess ist nun ein Urteil gefallen.Vergrößern des BildesDer Angeklagte im Prozess um den tödlichen SUV-Unfall steht im Gerichtssaal zwischen seinen Anwälten (Archivbild): Nun ist ein Urteil gefallen. (Quelle: Zinken/dpa-bilder)
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Der Unfall bewegte 2019 ganz Deutschland: In Berlin-Mitte verlor ein Mann die Kontrolle über seinen SUV und fuhr in eine Menschengruppe. Nun sprach ihn das Landgericht schuldig.

Nach einem Unfall mit vier Toten in der Berliner Innenstadt ist der angeklagte Autofahrer zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Das Landgericht Berlin sprach den SUV-Fahrer am Donnerstag der fahrlässigen Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs schuldig. Das Gericht ging damit über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus. Der heute 45 Jahre alte Mann war trotz einer Epilepsie-Erkrankung und einer Gehirnoperation einen Monat vor dem Unfall Auto gefahren.

Der schwere Wagen des Mannes war am 6. September 2019 über die Gegenfahrbahn hinweg von der Invalidenstraße abgekommen. Der SUV überschlug sich und tötete vier Menschen auf dem Gehweg – einen Dreijährigen und seine Großmutter im Alter von 64 Jahren sowie zwei 28 und 29 Jahre alte Männer.

Urteil in Berlin: "Er hätte erkennen müssen, dass er sich nicht hinter das Steuer setzen durfte"

Das Gericht entzog dem 45-Jährigen die Fahrerlaubnis und verhängte eine zweijährige Führerscheinsperre – zudem 15.000 Euro als Auflage. "Er hätte erkennen können und müssen, dass er sich nicht hinter das Steuer setzen durfte", so das Gericht.

Der Fall hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt – und schnell eine Diskussion um die Gefahren im Straßenverkehr ausgelöst. Anfangs stand dabei die Frage im Zentrum, ob SUV-Fahrzeuge besonders gefährlich sind. Im Prozess war jedoch die Frage nach der Fahrtauglichkeit des Angeklagten zentral, und ob ein epileptischer Krampfanfall für ihn vorhersehbar war. Vermutlich wäre es auch bei einem Kleinwagen zu einem schrecklichen Unfall gekommen, hieß es im Prozess.

Unfall-Fahrer fuhrt trotz Epilepsie-Erkrankung und Hirn-OP

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hätte der Unternehmer wegen einer strukturellen Epilepsie und einer Gehirnoperation nur einen Monat vor dem Unfall nicht am Steuer sitzen dürfen. Sie hatte eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung beantragt. Nach Auffassung der Anwälte, die Hinterbliebene als Nebenkläger vertraten, hatte der 45-Jährige bewusst gegen ärztliche Auflagen verstoßen.

Der deutsche Angeklagte hatte zu Prozessbeginn Ende Oktober erklärt, er sei zutiefst verzweifelt über das Leid, das sein Unfall verursacht habe. Er habe im Mai 2019 erstmals einen epileptischen Anfall gehabt. Mit einer Tumor-Operation und einer Medikation habe er danach alles getan, um einen zweiten Anfall auszuschließen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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