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Neues Ankunftszentrum für Flüchtlinge am Flughafen Tegel


Berlin
Neues Ankunftszentrum für Flüchtlinge am Flughafen Tegel

Von dpa
08.03.2022Lesedauer: 3 Min.
AnkunftszentrumVergrößern des BildesEin Zettel vor dem Ankunftszentrum. (Quelle: Jonas Walzberg/dpa/dpa-bilder)
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Der Senat geht davon aus, dass weiterhin täglich Tausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Berlin kommen. Wie schon am Sonntag kamen auch am Montag nach Senatsangaben mehr als 13 000 Menschen nach Berlin. "Wir gehen davon aus, dass die hohen Zahlen anhalten", sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag.

Ab Mittwoch sollen die Kriegsflüchtlinge nach ihrer Ankunft am Berliner Hauptbahnhof besser betreut werden und zwar in einem rund um die Uhr geöffneten beheizten Zelt, der "Welcome Hall Land Berlin". Als weiteren Schritt will Berlin den Flughafen Tegel als Ankunftszentrum für die Flüchtlinge aus der Ukraine nutzen.

In dem früheren Flughafengebäude sollen nach Angaben von Giffey Strukturen geschaffen werden, um möglichst viele Menschen unterzubringen. Neben Schlafplätzen sei dort eine medizinische Erstversorgung ebenso geplant wie eine Beratung etwa zu aufenthaltsrechtlichen und beruflichen Fragen. Laut Giffey soll das ehemalige Flughafenhotel, das leer steht, als erstes genutzt werden. Möglich sei aber auch, dass in größeren Räumen Betten aufgestellt werden müssten.

Wann Tegel als Ankunftszentrum genutzt werden kann, war zunächst noch unklar. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran", sagte die SPD-Politikerin. Derzeit liefen noch Gespräche mit Hilfsorganisationen zur Organisation. Bislang werden die Flüchtlinge, die eine Unterkunft brauchen, in der Regel zum Ankunftszentrum in Reinickendorf gebracht. Die Kapazität dort reicht jedoch bei weitem nicht aus, um die aktuellen Herausforderungen bewältigen zu können.

"Es ist eine absolute Ausnahmesituation", sagte Giffey. Eine vergleichbare Flüchtlingsbewegung in dieser Größenordnung und Schnelligkeit habe die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg noch nicht erlebt. Anlass, einen offiziellen Ausnahmezustand in der Hauptstadt ausrufen, sieht die Regierende Bürgermeisterin aber nicht.

Berlin erfahre viel Unterstützung von anderen Bundesländern und Städten - und inzwischen auch vom Bund. "Unser Entschluss ist ganz klar: Wir konzentrieren uns auf das, was wir als Stadt bewegen können, als Stadt gemeinsam stemmen können."

Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) mahnte unterdessen erneut eine bundesweite Koordinierung der Unterbringung von Flüchtlingen an. "Was wir dringend brauchen, ist, dass die Verkehrsströme nicht alle nach Berlin gelenkt werden. Und das wäre die Aufgabe des Bundesverkehrsministers", sagte sie dem Sender Radioeins vom Rundfunk Berlin-Brandenburg.

Am Berliner Hauptbahnhof wird ab Mittwoch ein beheiztes 600 Quadratmeter großes Zelt die bislang provisorische Situation im Bahnhofsgebäude ersetzen. Die "Welcome Hall Land Berlin" auf dem Washingtonplatz soll nach Angaben von Kipping täglich rund um die Uhr geöffnet sein. Laut Stadtmission haben dort 400 Menschen gleichzeitig Platz. Das Zelt sei nicht zum Übernachten gedacht, sondern zum Verschnaufen nach der Ankunft und um erste Informationen zu erhalten, erläuterte Kipping.

Der Direktor und Theologische Vorstand der Berliner Stadtmission Christian Ceconi zeiget sich tief beeindruckt von dem Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer am Bahnhof in den vergangene Tagen. "Hier in der Halle soll das Willkommen fortgesetzt werden. Es gibt eine Spielecke für die Kinder, die ist direkt da, wo es am wärmsten ist in dieser Halle", erklärte Ceconi. Weil die Spendenbereitschaft der Berliner unvermindert groß ist, wurde laut Sozialsenatorin Kipping inzwischen ein zentraler Sammelpunkt für Sachspenden im Hangar 1 am Flughafen Tempelhof eingerichtet.

Die Deutsche Bahn setzt unterdessen deutlich mehr Reisebusse zur Verteilung von Kriegsflüchtlingen ein. Bis zu 300 Fahrzeuge stehen nach Angaben des Konzerns seit Dienstag bereit. Damit könnten kurzfristig täglich rund 13 000 Menschen flexibel weiterbefördert werden, teilte ein Bahnsprecher mit. Die zusätzliche Unterstützung für geflüchtete ukrainische Familien sei in Kooperation mit den deutschen und polnischen Behörden organisiert worden. Bislang sind nach Bahnangaben 20 Busse in und von Polen Richtung Deutschland unterwegs, bundesweit seien es 30 Fahrzeuge.

Die Busse werden nach Bahn-Angaben eingesetzt zwischen Warschau und Deutschland sowie innerhalb Deutschlands und in Richtung anderer europäischer Städte - etwa nach Paris. Allein am Berliner Hauptbahnhof stehen demnach etwa 20 Fahrzeuge täglich bereit. Menschen, die dort mit Zügen aus Polen eintreffen, könnten damit an unterschiedliche Orte in Deutschland gefahren werden. Kurzfristig könne die Anzahl auf bis zu 50 Busse aufgestockt werden.

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