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Berlin: Bund schickt weniger Züge zu Flüchtlings-Drehkreuz Cottbus


Sonderzüge via Berlin
Bund schickt weniger Züge zum Flüchtlings-Drehkreuz Cottbus

Von dpa
30.03.2022Lesedauer: 3 Min.
"Sonderzug Ukraine Ankunft 10.40" steht auf einem Schild am Bahnsteig (Archivbild): Es fahren immer weniger Menschen aus der Ukraine mit den Sonderzügen.Vergrößern des Bildes"Sonderzug Ukraine Ankunft 10.40" steht auf einem Schild am Bahnsteig (Archivbild): Es fahren immer weniger Menschen aus der Ukraine mit den Sonderzügen. (Quelle: Frank Hammerschmidt/dpa-bilder)
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Immer weniger Menschen aus der Ukraine fahren mit den Sonderzügen von Polen über Berlin nach Cottbus. Wegen der sinkenden Nachfrage hat der Bund jetzt auch das Angebot gekürzt.

Der Bund lässt wegen geringerer Nachfrage weniger Sonderzüge zum dritten bundesweiten Drehkreuz für Ukraine-Flüchtlinge in Cottbus fahren. "Tatsächlich stellen wir seit dem Wochenende fest, dass die Sonderzüge aus Polen nur sehr schwach besetzt sind", sagte der Leiter des Krisenstabs zur Erstaufnahme im Brandenburger Innenministerium, Andreas Keinath, am Mittwoch. Die Passagierzahlen der Züge nach Cottbus lägen meistens im zweistelligen Bereich.

Die Planung des Bundes sehe nun vor, dass täglich nur noch zwei Sonderzüge aus Breslau nach Cottbus fahren. Von dort werde die Weiterleitung dann überwiegend mit Bussen organisiert, sagte Keinath in einer Sondersitzung des Sozial- und Bildungsausschusses des Landtags. Es führen aber auch Züge nach Hannover ins dortige Verteilzentrum für Geflüchtete.

Cottbus: Neues Verteilzentrum soll Berlin und Hannover entlasten

Geplant war zunächst, dass aus Polen bis zu sechs zusätzliche Züge pro Tag mit Flüchtlingen nach Cottbus kommen sollten. Später wurde mit fünf Zügen gerechnet, rund 1.000 Geflüchtete wurden erwartet. Das neue Verteilzentrum soll die Drehkreuze Berlin und Hannover entlasten. Ein weiterer Sonderzug fährt laut Brandenburger Innenministerium seit diesem Mittwoch alle zwei Tage von Przemyśl im Karpatenvorland nach Cottbus.

Ein Grund für die gesunkenen Zahlen der Flüchtlinge von Breslau nach Cottbus war zunächst unklar. Es kommen weiter Flüchtlinge nach Deutschland, allerdings nicht mehr so viele wie noch vor Wochen.

Sonderzüge: Grund für sinkende Zahlen zunächst unklar

In den Brandenburger Städten und Gemeinden sind rund 16.000 Flüchtlinge aus der Ukraine untergekommen. Davon seien etwa 12.000 Geflüchtete in Privatunterkünften untergebracht, sagte Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) in der Sondersitzung. "Da ist natürlich eine sehr große Fluktuation." Nonnemacher sagte, derzeit gelte noch ein Aufnahmesoll von 18.000 Personen – die Frage sei, die Zahl nach oben zu korrigieren. Wenn die Zahl aber schnell erhöht würde, sei zu befürchten, dass Berlin und Brandenburg über Gebühr belastet seien.

In der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes wurden nach Angaben des Innenministeriums seit Ende Februar 3.878 Flüchtlinge aufgenommen, die meisten befinden sich noch dort. Von 3.922 belegbaren Plätzen an allen Standorten in Eisenhüttenstadt, Frankfurt (Oder), Doberlug-Kirchhain, Wünsdorf und Schönefeld seien derzeit 2.942 belegt – also knapp 1.000 Plätze theoretisch noch offen. Die Behörden haben keine genaue Übersicht über alle Flüchtlinge aus der Ukraine, weil sie mit biometrischem Pass drei Monate lang visumfrei unterwegs sein können.

Ukraine-Flüchtlinge: Aufnahmesoll von 18.000 Menschen

In Brandenburg haben sich bisher 1.016 Schülerinnen und Schüler, die vor dem Ukraine-Krieg geflüchtet sind, für einen Schulbesuch angemeldet. Das sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) in den beiden Ausschüssen. Sie rief zu Flexibilität vor Ort auf. "Für uns ist wichtig, sich klarzumachen, dass wir heutzutage nicht wissen, wie viele Kinder aus der Ukraine zu uns kommen werden, die die Schule besuchen möchten und auch die Kita." Unklar ist nach ihren Worten auch, wo sie in Brandenburg hinkommen und wie lange sie bleiben. 138 Kinder sind bisher in Schulen aufgenommen worden.

In Cottbus sind etwa 1.100 ukrainische Flüchtlinge untergebracht. Diese Zahl nannte Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) vor den Stadtverordneten. Mehr als 400 von ihnen seien Kinder und Jugendliche. Für Geflüchtete stünden etwa 1.000 Wohnungen zur Verfügung. Kelch forderte für die Finanzierung der Betreuung der Ukraine-Flüchtlinge klare Zusagen von Bund und Land.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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