t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBremen

Sensationsfund in Bremen: Uralte Münze wird Öffentlichkeit präsentiert


Sensationsfund in der Sandkiste
Junge entdeckt uralten Silberdenar: Das ist Finder Bjarne

Von t-online, stk

Aktualisiert am 11.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Der achtjährige Bjarne hält die 1.800 Jahre alte Münze, die er 2022 beim Spielen gefunden hatte.Vergrößern des BildesDer achtjährige Bjarne hält die 1.800 Jahre alte Münze, die er 2022 beim Spielen gefunden hatte. (Quelle: Carmen Jaspersen/dpa)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Was für ein Fund: Beim Spielen in einer Sandkiste entdeckt ein kleiner Junge eine Münze. Erst später stellt sich heraus: Sie ist super selten.

Ehre, wem Ehre gebührt: Nachdem ein heute neun Jahre alter Junge in Bremen im vergangenen Jahr eine rund 1.800 Jahre alte Münze aus der Zeit des Römischen Reiches entdeckt und mit nach Hause genommen hat, wurde das außergewöhnliche Fundstück nun der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei sammelt der Finder eigentlich ganz andere Dinge.

Wie der Finder Bjarne, umringt von zahlreichen Fernsehkameras berichtete, sammle er für sein Leben gerne Steine. Und so grub er im vergangenen Jahr in einer Sandkiste eines Hortes und stieß auf das seltene Exemplar. Was zunächst nach einer klassischen Sommerloch-Geschichte klang, ist für die Bremer Landesarchäologin, Prof. Dr. Uta Halle, aber "etwas ganz Besonderes". Einen vergleichbaren Fund habe es in Bremen bislang erst zweimal gegeben, so Halle.

Fund belegt: Auch die Römer litten unter Inflation

Zudem sei der Fund des Silberdenars auch deshalb so außergewöhnlich, weil er außerhalb des früheren Römischen Weltreichs entdeckt wurde. Die Archäologin hat dafür mehrere Erklärungen: Halle vermutet, dass mit der Münze gehandelt wurde. Eine andere Möglichkeit sei, dass ein Söldner des Römischen Heeres die Münze als Lohn bekam. Oder es könne sich um ein Souvenir eines Reisenden handeln.

Was der Fund laut der Wissenschaftlerin erneut belegt: Bereits die Römer litten unter Zeiten der Inflation. Der Silberdenar wiegt nur etwa 2,4 Gramm. In der Regierungszeit Mark Aurels sei der Silbergehalt der Münzen zurückgegangen, berichtet Halle. "Und man hat mehr billiges Kupfer beigemischt." Ursprünglich wogen die Denare mehr als 4,5 Gramm – also nahezu das Doppelte.

"Klärendes Gespräch" steht noch an

Einen Fall wie den Bjarnes hat die Behördenleiterin noch nicht erlebt. In der Vergangenheit, also beispielsweise in den 1950er-Jahren, hätten Schulkinder immer wieder Funde ihren Lehrern gemeldet. Doch das sei mit den Jahren weniger geworden. "Früher haben Kinder viel mehr draußen gespielt", sagt Halle. Zudem gebe es weniger Stellen als früher, an denen Kinder buddeln könnten.

In Deutschland wurden in den vergangenen Jahren zwei ähnliche Fälle bekannt – und zwar aus Niedersachsen. Im Landkreis Emsland stieß vor rund drei Jahren eine Schülerin bei einem Sonntagsspaziergang auf eine Urne aus der Eisenzeit. Und Anfang des Jahres entdeckte ein Mädchen im Landkreis Diepholz in ihrem Kindergarten einen Dolch, der entweder aus der späten Jungsteinzeit oder aus der frühen Bronzezeit stammt. Diesen durfte sie letztlich behalten.

Für die Entdeckung und weil Bjarne den Denar freiwillig abgab, erhielt er neben einem Belobigungsschreiben auch zwei Bücher zum Thema Archäologie. Was den Verbleib des "gehobenen Schatzes", so ein Sprecher des Bremer Kulturressorts, anbelange, stehe noch ein "klärendes Gespräch zwischen der Familie des Jungen und der Landesarchäologin aus".

Denn: Nach dem Bremer Denkmalschutzgesetz gehöre ein solcher Fund dem Bundesland. Geht es nach Archäologin Halle, so wird der kleine Silberschatz demnächst im Focke-Museum ausgestellt, in dem sie die Abteilung für Ur- und Frühgeschichte leitet. "Eine solche Münze ist dort bislang nicht zu sehen. Die hat auch im Museum das Zeug zur Attraktion", sagte Prof. Halle mit Blick auf das erhebliche Medieninteresse bei der Vorstellung der Münze und des ehrlichen Finders Bjarne. Laut Bjarne gehe das Fundstück ins Museum. Er sagte am Freitag: "Wenn nur ich sie sehe, ist es halt ein bisschen langweilig."

Verwendete Quellen
  • senatspressestelle.bremen.de: Mitteilung des Bremer Kulturressorts vom 11. August 2023
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website