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Kopfschuss von Delmenhorst: Gericht gibt Termin für Prozessbeginn bekannt


Mordversuch auf offener Straße
Kopfschuss von Delmenhorst: Termin für Prozessauftakt steht fest

Von t-online, stk

18.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann hat im niedersächsischen Delmenhorst einen Schuss auf ein fahrendes Auto abgegeben: Die Polizei sucht nun einen bestimmten Zeugen.Vergrößern des BildesErmittler am Tatort in Delmenhorst (Archivfoto): Die Frau überlebte wie durch ein Wunder. (Quelle: Jörn Hüneke/dpa)
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Die Tat bewegte eine ganze Region, lange waren die Umstände völlig unklar. Jetzt müssen sich zwei Männer vor Gericht verantworten.

Im Februar dieses Jahres feuerte ein damals Unbekannter auf eine Frau in Delmenhorst. Er schoss ihr ins Gesicht – vor den Augen ihrer Kinder. Dann floh er auf einem Fahrrad. Lange Zeit war völlig unklar, was hinter der Tat stecken könnte. Die Ermittler suchten fieberhaft nach dem Täter, doch lange Zeit blieb dieser verschwunden. Nun beginnt der Prozess gegen den Ex-Ehemann und den mutmaßlichen Schützen vor dem Landgericht Oldenburg, wie ein Sprecher mitteilte.

Angeklagt sind der frühere Ehemann (35) der damals ebenfalls 35-jährigen Frau sowie der mutmaßliche Schütze, ein 42-Jähriger. Wie das Gericht schreibt, geht die Anklage von folgendem Tatgeschehen aus: Am 10. Februar gegen 16 Uhr sei die Frau mit ihren Kindern vor einem Büro an der Moltkestraße vorgefahren. Im Wagen: die gemeinsamen drei Kinder im Alter von acht, zehn und zwölf Jahren.

Ex-Mann beauftragt besten Freund zu Mord

Vor Ort sollte es zur Übergabe der Kinder an ihren Ex-Ehemann kommen, doch plötzlich sei eine dunkel gekleidete Person ans Seitenfenster des Wagens getreten und habe auf die Frau gefeuert. Eine Kugel traf sie ins Gesicht, der Täter floh. Der 35-jährige Angeklagte habe in der Zwischenzeit im Büro gewartet, "um sich ein Alibi zu verschaffen", ergänzte der Sprecher.

Dem Landgericht zufolge soll es sich bei dem Schützen um den besten Freund des Ex-Ehemanns handeln. Er sei von diesem beauftragt worden, die Frau zu töten. Der Ex-Mann habe diesen Entschluss bereits im November 2022 gefasst und es dann geschafft, seinen besten Freund "zu überreden", den Schuss abzufeuern. Der mutmaßliche Schütze war auch kurz nach der Tat vorläufig festgenommen, dann jedoch wieder entlassen worden. Auch der Ex-Mann stand von Beginn an im Fokus der Ermittlungen, doch zunächst erhärtete sich der Verdacht nicht. Mehr zu den zahlreichen Wendungen des Falls lesen Sie hier.

Am Tattag habe der heute 42-Jährige der Frau aufgelauert und als sie aus ihrem Fahrzeug stieg, sofort das Feuer eröffnet. Die Frau sei dabei arg- und wehrlos gewesen, habe also nicht mit dem Angriff rechnen können, was das Mordmerkmal der Heimtücke begründen würde. Das Motiv des Auftraggebers sei Eifersucht gewesen, so das Gericht. So lasse sich ebenfalls ein Mordmerkmal herleiten, nämlich das eines niederen Beweggrunds.

Angeklagten drohen lebenslange Haftstrafen

Laut Anklage sei es "nur einem glücklichen Zufall zu verdanken" gewesen, dass die Frau überlebt habe. Zu dieser Einschätzung gelangte auch die Polizei damals und nannte die eingerichtete Ermittlungsgruppe (EG) "Glück".

Für die Hauptverhandlung, die am Freitag, 25. August, um 12 Uhr startet, sind zunächst zehn weitere Prozesstage terminiert. Ein Urteil könnte nach jetziger Planung Anfang Dezember gesprochen werden. Bei einer Verurteilung wegen versuchten Mordes beziehungsweise wegen Anstiftung zum Mord drohen den Angeklagten lebenslange Freiheitsstrafen.

Verwendete Quellen
  • landgericht-oldenburg.niedersachsen.de: Mitteilung vom 16. August 2023
  • Eigene Recherche
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