"Moralisch verpflichtet" Bremen will Menschen aus Afghanistan aufnehmen
Die Bundeswehr ist zu einem Evakuierungseinsatz in Afghanistan gestartet. In Bremen bereitet das Land derzeit schon die Versorgung von Ortskräften vor. Diese sollen schnell aufgenommen werden.
Das Bundesland Bremen steht nach Senatsangaben zur schnellen und unbürokratischen Aufnahme von geflüchteten Ortskräften aus Afghanistan bereit. Angesichts der dramatischen Situation in Afghanistan sei jetzt nicht die Zeit, über Verteilungsschlüssel zwischen den Ländern zu sprechen, sagte Integrationssenatorin Anja Stahmann (Grüne) am Montag.
"Jetzt geht es um die Rettung von Menschen, die in Lebensgefahr sind, weil sie uns vor Ort unterstützt haben. Dazu sind wir auch moralisch verpflichtet." Bremen habe Versorgungskapazitäten für eine schnelle Aufnahme.
Hilfskräfte sind gefährdet
Stahmann kritisierte, dass der Bund bei der Evakuierung bedrohter Ortskräfte aus dem asiatischen Land nur schleppend agiert habe. Sie habe mit vier Länderkollegen schon vor mehreren Wochen den Bundesinnenminister um eine rasche Aufnahme der Ortshelfer und ihrer Familien gebeten.
"Es ist wertvolle Zeit verstrichen." Nach dem Rückzug ausländischer Streitkräfte haben die militant-islamistischen Taliban die Macht in Afghanistan rasch wieder an sich gebracht. Afghanen, die als Übersetzer, Fahrer oder andere Hilfskräfte für ausländische Organisationen gearbeitet haben, gelten als gefährdet.
- Nachrichtenagentur dpa