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Dresden: Unerwartete Funde unter Zwinger übertreffen Erwartung deutlich


Nach dreijähriger Ausgrabung
Archäologische Funde unter Zwinger übertreffen Erwartungen

dpa, Simona Block

Aktualisiert am 28.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Blick auf die Baustelle im Innenhof des Zwingers mit dem Wallpavillon sowie Fundstücke, die Archäologen bei den Grabungen auf insgesamt 14.000 Quadratmetern entdeckt haben.Vergrößern des BildesBlick auf die Baustelle im Innenhof des Zwingers mit dem Wallpavillon sowie Fundstücke, die Archäologen bei den Grabungen auf insgesamt 14.000 Quadratmetern entdeckt haben. (Quelle: Robert Michael/dpa)
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Die Archäologen haben mit Resten des bisher vermuteten Barockgartens gerechnet. Stattdessen finden Sie Spuren von Bauten aus dem Mittelalter.

Unter dem berühmten Dresdner Zwinger haben Archäologen Spuren von Bebauung gefunden, die bis ins Mittelalter reichen. Dazu gehören Reithäuser, die alte Zwingergrotte sowie Gärten, sagte Projektleiter Hartmut Olbrich vom Landesamt für Archäologie am Mittwoch vor Abschluss der gut dreijährigen Ausgrabungen. Neben originalen Teilen der früheren Architektur wurden Geld, Schmuckstücke sowie "Knöpfe ohne Ende" geborgen. Im Gespräch mit t-online berichtet der Ausgrabungsleiter über die Etappen der dreijährigen Grabung – und welcher Fund ihn am meisten überraschte.

Seit einer Probegrabung 2013 wollte Olbrich Belege für die Existenz von Pöppelmanns Garten finden. "Und es gibt eine ganze Menge Zeugnisse dafür", sagte er. "Wir wissen auch, wie er angelegt wurde und dass er mit Baufortschritt in der Umgebung angepasst, umgestaltet und erweitert wurde." Seit Anfang 2021 hat er mit einem kleinen Team eine Gesamtfläche von 14.500 Quadratmetern erforscht, parallel zur Sanierung des Zwingerhofs.

Nach Pöppelmanns Garten gesucht, Stadtbefestigung gefunden

Die Archäologen konnten nicht nur beweisen, dass Pöppelmanns Garten mehr als nur geplant war. Sie gruben tiefer und fanden auch Reste zweier Reithäuser, der Zwingergrotte und dazugehöriger Gärten aus dem 17. Jahrhundert sowie Spuren von Stadtbefestigung von etwa 1200, aus dem frühen 15. Jahrhundert und aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.

Daneben wurden laut Olbrich knapp 750 Objekte aus Metall geborgen, darunter etwa 200 Münzen, "die bei der Datierung helfen". Auch Medaillons, Ringe, Ornamente, die zu Kostümen gehören könnten, sowie Siegel mit Adelswappen holten sie aus der Erde. "Es gibt eine Kette aus ganz dünnem Draht mit kleinen, feinen Knochen wie von einem Vogel", berichtete er. Das fragile Stück sei samt Erdklumpen gesichert worden.

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Der gesamte Zwingerhof ist seit Februar 2021 eine Großbaustelle. (Quelle: Robert Michael/dpa)

Ein Prachtstück des Barock

Das Gebäudeensemble wurde von 1709 bis 1728 für Kurfürst August den Starken (1670-1733) von Architekt Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736) errichtet und von Bildhauer Balthasar Permoser (1651-1732) gestaltet. Es wurde 1719 zur Hochzeit des Kurprinzen mit einer Habsburger Kaisertochter eingeweiht und diente als Ort der Repräsentation, für höfische Feste sowie zur Aufbewahrung der herrschaftlichen Sammlungen.

Im Unterschied zu diesen Funden und ausgegrabenen Architekturteilen verschwinden die Reste historischer Bauten, Pflanzungen, Bänke, Wege oder Beckenfundamente wieder unter der Hoffläche, sagte Olbrich. Vasen, Figuren, Baluster und drei Köpfe von Satyr-Figuren, die als verloren galten, bewahre die Zwingerbauhütte auf. Sie steckten in einer bei der Umgestaltung des Areals in den 1920er-Jahren entstandenen Schicht aus Steinen, einer Art Drainage.

Seit 1991 flossen Millionen in die Erhaltung des Ensembles aus sechs Pavillons sowie mehreren Bogen- und einer Langgalerie um den symmetrischen Hof mit vier Brunnen, das zwei Museen der Staatlichen Kunstsammlungen beherbergt. Die Sanierung des Innenhofs soll nach Angaben der staatlichen Bauverwaltung bis Jahresende abgeschlossen werden. Die Gesamtbaukosten liegen bei rund 15 Millionen Euro.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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