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Explosion in Ratingen: Coronaleugner? Das wissen wir über mutmaßlichen Täter


Explosion in Ratingen
Was wir bisher über den Täter wissen

Von dpa, t-online, snh, sfk

Aktualisiert am 12.05.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 0247452549Vergrößern des BildesRatingen: Feuerwehrleute stehen vor einem Hochhaus. Ein Mann hatte dort eine verheerende Explosion ausgelöst. (Quelle: IMAGO/Tim Oelbermann)
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In Ratingen ist es am Donnerstag zu einer Explosion in einem Hochhaus gekommen. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde Haftbefehl erlassen. Das wissen wir über ihn.

Bei einer Explosion in einem Hochhaus im nordrhein-westfälischen Ratingen sind am Donnerstag mehrere Polizeibeamte und Einsatzkräfte der Feuerwehr schwer und teilweise lebensgefährlich verletzt worden.

Ein 57-jähriger Tatverdächtiger wurde von Spezialkräften der Polizei vorläufig festgenommen und mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Berichte, dass der Verdächtige "schwerst verletzt" sei, widerlegte die Polizei am Freitag.

Bei dem tatverdächtigen Mann, einem Deutschen, soll es sich um den Wohnungsinhaber handeln. In der Wohnung, in der die Explosion ausgelöst worden war, wurde am Nachmittag eine Frauenleiche gefunden. Die Polizei vermutet, dass es sich um die Mutter des Verdächtigen handelt. Bestätigt sei dies jedoch nicht.

Polizei geht von gezieltem Angriff aus

Weil es Sorgen um die Bewohner in der Wohnung im zehnten Stock gab, verständigte die Wohnungsgesellschaft am Donnerstag die Polizei. Der Briefkasten quoll über und niemand öffnete. Für die Einsatzkräfte war es zunächst ein Routineeinsatz. Doch als Polizei und Feuerwehr am Donnerstag vor der Wohnungstür standen, sei diese von dem 57-Jährigen plötzlich aufgerissen worden, hatte Polizeisprecher Raimund Dockter berichtet. Der mutmaßliche Täter habe den Einsatzkräften eine brennbare Flüssigkeit entgegen geschleudert.

Aus Sicht des Düsseldorfers Polizeisprechers "liegt auf der Hand", dass der Mann die Explosion absichtlich auslöste: "Es kam sofort zu einer Explosion, unmittelbar, also ein Feuerball kam auf die Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr und Polizei zu."

Ermittlungen wegen Tötungsdeliktes

Gegen den Verdächtigen ist Haftbefehl wegen versuchten Mordes in neun Fällen beantragt worden. Er wurde am Freitagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt. Zudem wurde geprüft, wie die in der Wohnung des Tatverdächtigen tot aufgefundene Frau gestorben sei. Laut Einsatzkräften gab es in der Wohnung starken Verwesungsgeruch. Eine Obduktion bestätigte, dass die Frau schon länger tot war, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Gegen den Mann lagen bereits zwei Strafbefehle wegen Körperverletzung vor. Ein Vollstreckungshaftbefehl wegen nicht gezahlter Bußgeldforderungen im Zusammenhang mit diesen Körperverletzungen sollte bereits vergangene Woche ausgeführt werden, der Mann sei von dem zuständigen Bezirksbeamten der Polizei allerdings nicht angetroffen worden.

Verdächtiger "gedanklich im Umfeld der Coronaleugner"

Bereits am Donnerstag erklärte Innenminister Herbert Reul (CDU) nach Informationen von t-online, dass es kriminalpolizeiliche Erkenntnisse über den mutmaßlichen Täter gebe. Der Verdächtige habe in den sozialen Medien Hinweise hinterlassen, aus denen zu schließen sei, dass er sich "gedanklich im Umfeld der Coronaleugner" aufgehalten habe. Ermittler bestätigten die Annahme am Freitag.

Zudem soll der 56-Jährige der "Separatistenszene" angehört haben und ein sogenannter "Prepper" gewesen sein. Die Wohnung habe den Eindruck gemacht, dass viele Vorräte angelegt worden seien. Zudem ließen die Ermittlungen den Eindruck zu, dass der Mann zurückgezogen gelebt habe.

Als Prepper, abgeleitet vom englischen "prepare" (vorbereiten), werden Menschen bezeichnet, die sich individuell auf das Überleben im Katastrophenfall vorbereiten. Dazu gehört zum Beispiel das Anlegen von Vorräten und Schutzräumen.

Verdächtiger schweigt

Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund der Tat gibt es bislang nicht: Man stehe mit den örtlichen Behörden in Kontakt, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Derzeit lägen aber keine Anhaltspunkte für eine Übernahme der Ermittlungen vor.

In einer Befragung habe sich der Mann noch nicht zu den Tatvorwürfen geäußert, sagte Heike Schultz von der Polizei Düsseldorf. Ebenso habe der Mann auf anwaltlichen Beistand verzichtet. Ihm sei ein Pflichtverteidiger an die Seite gestellt worden.

Verwendete Quellen
  • mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Reporter vor Ort
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