Bericht aus NRW Corona-Infektionen in Kitas steigen drastisch an
Die Zahl der Kinder, die sich in Kitas mit dem Coronavirus infiziert haben, ist in NRW drastisch gestiegen. Laut einem Bericht des Ministeriums betrage der Anstieg mehr als 400 Prozent.
In den Kitas in NRW haben sich im Januar fünfmal mehr Kinder mit dem Coronavirus angesteckt als noch im vergangenen Dezember. Das geht aus seinem Bericht von Familienminister Joachim Stamp (FDP) vor, der dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vorliegt.
Demnach habe es unter den Kindern im ersten Monat des Jahres 15.141 Infizierte gegeben. Im Dezember waren es noch 3.014 gewesen. Das entspreche einem Anstieg um 402 Prozent. Bei Mitarbeitenden in den Kitas ergibt sich ein ähnliches Bild: Dort waren es im Januar 8.406 Infektionen, im Dezember wurden nur 1.798 gemeldet, ein Anstieg von 367,5 Prozent.
Schuld an dem enormen Anstieg ist laut dem Familienminister die Omikron-Variante, die Kitas vor "besondere Herausforderungen" stelle. Durch die vielen Infektionsfälle werde es auch zu Schließungen von Einrichtungen und Gruppen kommen. Gleichzeitig will Stamp flächendeckende Schließungen von Betreuungseinrichtungen verhindern – zum Wohle der Kinder.
Stamp will Lockerung der Corona-Regeln – Laumann nicht
Der Familienminister sprach sich unterdessen für Lockerungen der Corona-Regeln ab der kommenden Woche aus. Am 9. Februar steht die Aktualisierung der Corona-Schutzordnung an. In der Landesregierung herrscht darüber Uneinigkeit, Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will noch abwarten.
Kritik für die Corona-Politik der NRW-Landesregierung kommt derweil aus der Opposition: Während die Infektionen "immer weiter in die Höhe" schossen, mache die schwarz-gelbe Regierung nichts, kritisierte etwa der SPD-Kita-Experte Dennis Maelzer. Vorschläge zur Verbesserung habe es immer nur von der Opposition gegeben, vom Familienminister hingegen höre man immer nur, was angeblich nicht gehe.
- "Kölner Stadt-Anzeiger": "Infektionszahlen in NRW-Kitas sind explosionsartig gestiegen"
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa