t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalErfurt

Landesregierung arbeitet an Corona-Impfkonzept


Erfurt
Landesregierung arbeitet an Corona-Impfkonzept

Von dpa
06.11.2020Lesedauer: 3 Min.
Das Symbolfoto zeigt eine Spitze mit einem TropfenVergrößern des BildesDas Symbolfoto zeigt eine Spitze mit einem Tropfen. (Quelle: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Thüringen rüstet sich für Corona-Schutzimpfungen. Derzeit arbeiteten Land und Kassenärztliche Vereinigung (KV) Thüringen an einem Konzept für die Einrichtung von Impfpraxen und deren Ausstattung, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es, in jedem der 23 Landkreise und kreisfreien Städte solche Anlaufstellen für die Impfung einzurichten. Auch zusätzliche mobile Impfteams für den Einsatz etwa in Pflegeheimen sollen Werner zufolge gebildet werden. Einem Sprecher der KV Thüringen zufolge soll das Impfkonzept bis zum Monatsende weitgehend stehen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich für große Impfzentren ausgesprochen. In Thüringen zeichnet sich nach dpa-Informationen ab, dass eher mehrere, regional verteilte Arztpraxen die Corona-Impfung übernehmen sollen. Vorbild für die Impfpraxen könnten die im Zuge der Pandemie errichteten Abstrichstellen für Corona-Tests sein, die in Regie von KV, Krankenhäusern und Kommunen in Thüringen seit März flächendeckend eingerichtet worden sind. "Das funktioniert und das kann man sich auch beim Impfen vorstellen", so Werner.

Bund und Länder haben sich laut Werner auf eine Arbeitsteilung bei der Vorbereitung der Corona-Impfungen verständigt. Der Bund sei verantwortlich für die Beschaffung der Impfstoffe, die Länder für die Anschaffung von Impfutensilien wie Spritzen und Kanülen. "Wir haben ausreichend bestellt", sagte Werner. Für die Einlagerung von Impfstoff seien zwei zentrale Tiefkühllager festgelegt worden.

Derzeit wird in Deutschland und anderen Ländern mit Hochdruck an Corona-Impfstoffen geforscht. Noch ist nicht klar, wann sie auf den Markt kommen. Werner hofft darauf, dass ein erster Impfstoff möglichst Anfang 2021 verfügbar ist. "Wir werden ihn dann aber zunächst nur in einem begrenzten Umfang zur Verfügung haben." Das bedeute, dass nicht gleich alle Impfwilligen geimpft werden könnten.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut (RKI) sei für die Erarbeitung einer Rangfolge, welche Personengruppen zuerst an die Reihe kommen sollen, zuständig. "Wir als Land sind uns einig: Diese Priorisierung der Stiko werden wir genauso übernehmen", betonte Werner.

Eine Finanzspritze vom Land sollen derweil die in der Corona-Pandemie stark belasteten Gesundheitsämter erhalten. Der Haushaltsausschuss des Landtages habe kurzfristig beschlossen, ihnen eine Million Euro für die Einstellung von zusätzlichem Personal zur Ermittlung von Kontaktpersonen Corona-Infizierter bereitzustellen, teilte Werner am Freitag mit. Eine lückenlose Kontaktnachverfolgung ist bei der Eindämmung der Pandemie von zentraler Bedeutung. 17 von 23 Landkreisen und kreisfreien Städten sind wegen hoher Fallzahlen inzwischen Corona-Risikogebiete.

Wegen der sprunghaft gestiegenen Corona-Infektionszahlen in Thüringen kommen die 22 Gesundheitsämter des Landes teilweise aus eigener Kraft nicht mehr hinterher. In mehreren Kommunen helfen etwa Bundeswehrsoldaten. Werner hatte sich am Freitag mit den Landräten und Oberbürgermeistern in einer Videokonferenz verständigt. Der Landkreistag als kommunaler Spitzenverband macht wegen der Situation in den Gesundheitsämtern seit Wochen Druck auf die Landesregierung.

In Thüringen hatten sich in den vergangenen sieben Tagen insgesamt 1568 Menschen neu mit dem Sars-CoV2-Virus infiziert. Das entspricht 73,5 Fällen je 100 000 Einwohner in diesem Zeitraum, wie das Gesundheitsministerium unter Berufung auf die von den Gesundheitsämtern an das Berliner Robert-Koch-Institut gemeldeten Fallzahlen mitteilte. Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner. Allein bis Freitag kamen 278 Neuinfektionen hinzu. Seit Pandemiebeginn wurden in Thüringen 8300 Corona-Infektionen gezählt. 217 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Aktuell werden 52 Covid-19-Erkrankte auf Intensivstationen behandelt. 17 sind so schwer erkrankt, dass sie invasiv beatmet werden müssen.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website