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Sorgen wegen hoher Inzidenzen bei Kindern: Sondergutachten


Erfurt
Sorgen wegen hoher Inzidenzen bei Kindern: Sondergutachten

Von dpa
12.10.2021Lesedauer: 2 Min.
SchulkindVergrößern des BildesEin Mund-Nasen-Schutz liegt auf dem Tisch einer Schülerin. (Quelle: Uli Deck/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Angesichts der hohen Corona-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen will Thüringens Landesregierung beim wissenschaftlichen Beirat ein Sondergutachten in Auftrag geben. "Wir wollen mit dem Sondergutachten wissen, wie sehr der Anstieg des Infektionsgeschehens nach Altersgruppen gegliedert ist und wie es einhergeht mit symptomatischen Erkrankungen beziehungsweise Hospitalisierungen", sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Dienstag nach der Kabinettssitzung. Es sei wichtig, sich mit dem Beirat die aktuelle Situation gemeinsam anzuschauen.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Infektionszahlen vor allem bei Jüngeren zuletzt stark angestiegen sind. In der Altersgruppe der 5- bis 14-Jährigen überschritt die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche - am Montag den Wert von 290.

Die CDU-Landtagsfraktion warf dem Bildungsministerium vor, die Kontrolle über das Infektionsgeschehen an den Schulen verloren zu haben. "Wir laufen auf eine katastrophale Situation zu", sagte Fraktionschef Mario Voigt. Er kritisierte ein "stures Festhalten" an den bisherigen Corona-Regeln. "Wenn 15 Bundesländer testen, und nur Thüringen sich wieder einen Sonderweg leistet, muss sich niemand wundern, wenn Thüringen wieder die höchsten Inzidenzwerte hat."

An den Schulen werden in der sogenannten Basisstufe, also bei niedrigen Inzidenzen und geringer Krankenhausbelastung, keine Corona-Tests an Schulen angeboten. Ab der Warnstufe eins werden Tests angeboten, sind aber keine Pflicht. Erst in der höchsten Warnstufe 3 gilt eine Testpflicht.

Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Tischner, sagte, die hohe Inzidenz zeige einen Kontrollverlust. Er sprach sich für PCR-Pooltests aus, "um endlich ein klares Lagebild zu bekommen". Die Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats der Landesregierung, Petra Dickmann, verteidigte dagegen die Regelungen an den Schulen. Es sei erwartbar gewesen, dass die Inzidenz in jenen Altersgruppen, wo nicht geimpft werden könne, höher ist, sagte Dickmann der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir sehen auch, dass wir trotz der höheren Inzidenzzahlen bei den Kindern und Jugendlichen keine Steigerungen bei den Hospitalisierungen haben - wir sehen sie nicht bei den schweren Erkrankungen." Kinder spielten bei schweren Verläufen von Covid-19 praktisch keine Rolle. Dickmann betonte, dass möglichst viele der Menschen, die geimpft werden können, sich auch impfen lassen sollten. "Und insbesondere, die klinisch Vulnerablen, also die wirklich ein Risiko haben, schwer zu erkranken, müssen besonders geschützt werden. Da gehören Kinder nicht dazu."

Das Bildungsministerium sieht sich seit Monaten anhaltender Kritik wegen seines Corona-Testkonzepts an Schulen ausgesetzt. Immer wieder hatten auch die Fraktionen der rot-rot-grünen Koalition ein strengeres Testregime gefordert. Bei den aktuellen Regeln stützte sich das Ressort unter anderem auf die Empfehlungen des wissenschaftlichen Beirats. Ein Regierungssprecher sagte am Dienstag, dass es mit dem deutlichen Anstieg der Infektionen bei Kindern und Jugendlichen eine neue Situation gebe, die einer neuen Bewertung des Beirates unterzogen werden solle.

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