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Essen: Ärzte wollten Verwandte in Impf-Programm schleusen


Getarnt als Angestellte
Ärzte wollten Verwandte in Impf-Programm schleusen

Von dpa
Aktualisiert am 18.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Mitarbeiterin einer Klinik bereitet Impfstoff gegen das Coronavirus vor (Symbolbild): In Essen haben Ärzte versucht, ihre Angehörigen ins Impf-Programm für Praxen zu schleusen.Vergrößern des BildesEine Mitarbeiterin einer Klinik bereitet Impfstoff gegen das Coronavirus vor (Symbolbild): In Essen haben Ärzte versucht, ihre Angehörigen ins Impf-Programm für Praxen zu schleusen. (Quelle: Sven Hoppe/dpa-bilder)
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In Essen haben einige Ärzte versucht, ihre Angehörigen bevorzugt gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Häufig wurden Familienmitglieder als Mitarbeiter der Praxen ausgegeben.

Niedergelassene Ärzte in Essen haben laut der örtlichen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) versucht, widerrechtlich Familienmitglieder mit in das Impf-Programm für ihre Praxen zu bekommen. Das geht aus einer E-Mail des Vorsitzenden der Kreisstelle Essen der KV Nordrhein, Ralph-Detlef Köhn, hervor, aus der am Donnerstag die "Westdeutsche Allgemeine" (WAZ) zitierte.

Wie die Zeitung berichtete, organisiert Köhn derzeit die Corona-Schutzimpfung für die rund 1.300 niedergelassenen Ärzte in Essen sowie deren Angestellte. Die Unregelmäßigkeiten seien dem in Essen praktizierenden Internisten bei der Sichtung der Anmeldungslisten aufgefallen. Köhn bestätigte der dpa die Angaben der Zeitung.

Mit einer Mischung aus Ironie und Ernsthaftigkeit schrieb Köhn in der Mail laut WAZ: "Wir haben mit großer Freude feststellen können, wie viele Ehepartner, Schwiegereltern, ganze Familien offenbar in Euren Praxen beschäftigt sind." Und weiter: "Es ist nicht meine Aufgabe, das zu kontrollieren, aber Ihr solltet berücksichtigen, dass diese Liste an die KV, die Stadt, das Impfzentrum etc. geht und auch von vielen Kollegen eingesehen wird."

"Enttäuschend"

Der Zeitung sagte Köhn: "Sie haben in jeder gesellschaftlichen Gruppe, also auch unter Ärzten, einige, die sich nicht an die Regeln halten." Gleichwohl enttäusche ihn der Versuch, Familienangehörige bevorzugt in das Impfprogramm zu bekommen, indem man sie als Praxis-Angehörige ausgebe. "Ich hätte eigentlich erwartet, dass so etwas unter Ärzten gar nicht vorkommt." In "vielleicht zehn" Fällen habe er dann schließlich eingegriffen, sagte Köhn der "WAZ". "Wir haben die entsprechenden Personen dann diktatorisch aus der Liste der Impflinge gestrichen." Zu den 1.300 niedergelassenen Ärzten kommen nach Schätzungen von Köhn noch rund 4.800 Praxis-Angehörige, die sich in diesen Tagen impfen lassen können.

Nach Angaben der KVNO-Zentrale koordinieren die Kommunen die Impfungen der niedergelassenen Ärzte und des Praxispersonals. Die KV stellten dafür den Kommunen Verzeichnisse zur Verfügung, sagte ein Sprecher in Düsseldorf. Die Impfungen würden dann in den Impfzentren vorgenommen. Geimpft werde der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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