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Essen: Arzt bestreitet vor Gericht Tötung von Covid-19-Patient


Mit Überdosis umgebracht?
Arzt bestreitet Tötung von Covid-19-Patient

Von t-online, dpa, afp
Aktualisiert am 17.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Prozessauftakt in Essen: Der Pressesprecher des Landgerichts beantwortet vor Prozessbeginn Fragen der Journalisten.Vergrößern des BildesProzessauftakt in Essen: Der Pressesprecher des Landgerichts beantwortet vor Prozessbeginn Fragen der Journalisten. (Quelle: Roland Weihrauch/dpa-bilder)
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Mit einer Medikamentenüberdosis soll ein Arzt aus Essen einen Corona-Patienten getötet haben. Angeblich, weil keine Heilung mehr möglich gewesen sei. Daran gibt es Zweifel.

Gegen einen ehemaligen Oberarzt der Universitätsklinik Essen hat am Dienstag der Prozess begonnen. Andreas B. ist am Essener Landgericht wegen Totschlags angeklagt. Dem 45 Jahre alten Mediziner wird vorgeworfen, einen schwer an Covid-19 erkrankten Patienten im November 2020 mit einer überdosierten Injektion getötet zu haben.

Zuvor soll B. die Ehefrau und den Bruder des aus den Niederlanden nach Essen verlegten Patienten auf die Aussichtslosigkeit der Therapie hingewiesen haben. Dann verabreichte er dem 47 Jahre alten Mann laut Staatsanwaltschaft eine "kombinierte, überdosierte" Injektion. Er soll dem Patienten Kaliumchlorid, Clonidin, Lormetazepam und Sufentanil gespritzt haben, die Gabe habe "unmittelbar" zum Tod geführt.

In der Erklärung seines Verteidigers Harald Wostry zum Prozessauftakt bestreitet der angeklagte Mediziner Vorwürfe, den Mann getötet zu haben: "Die Beweisaufnahme wird ergeben, dass ursächlich für das Versterben des Patienten das zulässige Abschalten der Geräte war." Das berichtet "Der Spiegel".

Ehefrau tritt als Nebenklägerin auf

Die Ehefrau sei wegen des "ihr suggerierten kurz bevorstehenden Tods" mit einer palliativen Sterbebegleitung einverstanden gewesen, hieß es. Nach Angaben des Essener Landgerichts geht die Staatsanwaltschaft jedoch davon aus, dass es noch Hoffnung auf eine erfolgreiche Weiterführung der Behandlung gegeben habe.

Die Frau des gestorbenen Patienten tritt als Nebenklägerin auf. Für das Verfahren sind zunächst 15 Verhandlungstermine bis Ende November angesetzt. Der Angeklagte befindet sich seit dem 18. November in Untersuchungshaft.

Arzt noch wegen zwei weiteren Fällen unter Verdacht

B. werden von der Staatsanwaltschaft noch zwei weitere Fälle des Totschlags zur Last gelegt, die nach Gerichtsangaben "ähnlich gelagert sind". In diesen beiden Fällen müssten vor Eröffnung eines Prozesses jedoch noch weitere Beweise gesammelt werden, daher sei das Verfahren um den Patienten aus den Niederlanden von den anderen abgetrennt worden.

Nach der Verlesung der Anklage gab die Verteidigung am Dienstag eine Erklärung ab, in welcher der Tatvorwurf bestritten wurde. "Der Angeklagte will sich im weiteren Verlauf voll zur Sache einlassen", sagte ein Gerichtssprecher. Allerdings wolle sich B. erst nach Erklärungen zu seinem Beruf und seinen Fachgebieten zum Tatvorwurf äußern. Zeugen waren zum ersten Verhandlungstag nicht geladen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa
  • Landgericht Essen: "Strafsache gegen Arzt des Universitätsklinikums Essen wegen Totschlags"
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