Eintracht Frankfurt: Wurde Ex-Präsident Rolf Heller ermordet?

Im Oktober starb der ehemalige Eintracht-Präsident Rolf Heller. Jetzt kommen neue Details ans Licht. Wurde der 79-Jährige umgebracht?

Schlimmer Verdacht nach dem Tod von Rolf Heller: Der ehemalige Präsident von Eintracht Frankfurt ist möglicherweise Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Das berichtet der Hessische Rundfunk unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Erfurt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte der Nachrichtenagentur dpa laufende Ermittlungen gegen zwei Beschuldigte, die den 78-Jährigen umgebracht haben könnten.

Heller war am 23. Oktober dieses Jahres verstorben. Eine Woche danach haben sich laut Hessischem Rundfunk Angehörige des Verstorbenen bei der Polizei gemeldet und Zweifel an einem natürlichen Tod des ehemaligen Eintracht-Präsidenten geäußert.

Die geplante Feuerbestattung Ende Oktober sei von den Ermittlern daraufhin gestoppt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft am Samstag. Es sei eine Obduktion angeordnet worden, bei der Hinweise auf ein Fremdverschulden festgestellt wurden.

Eintracht Frankfurt: Rolf Heller starb keines natürlichen Todes

Um wen es sich bei den beiden Beschuldigten handelt, teilte der Sprecher mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht mit. "Es gibt keinen dringenden Tatverdacht", sagte er. "Deshalb ist auch niemand in Haft."

Jetzt wird spekuliert, ob möglicherweise gegen Hellers Witwe und deren Tochter ermittelt wird. Der Anwalt der Witwe, Norbert Dotterweich, teilte auf Anfrage des Hessischen Rundfunks mit, dass seine Mandantin ihren Mann über alles geliebt und ihn "unter keinen Umständen" umgebracht habe.

Staatsanwaltschaft befragt Zeugen und wertet Beweise aus

Heller war von 1996 bis 2000 Präsident von Eintracht Frankfurt und führte den Verein, nach dem ersten Abstieg aus der Bundesliga, durch sportlich wie wirtschaftlich turbulente Jahre. Während seiner Amtszeit begann er außerdem, die aktive Fanszene erstmals in die Arbeit des Klubs einzubinden. Seine letzten Jahre verbrachte der 78-Jährige in Weimar – weshalb für die Ermittlungen auch die Staatsanwaltschaft in Erfurt zuständig ist.

Die Ermittler werden laut dem Hessischen Rundfunk nun Zeugen befragen und Beweise auswerten. Ob diese am Ende für eine Anklage – wegen Mordes oder Totschlags – ausreichen werden, sei noch unklar.