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Auftritt von Daniele Ganser in Offenbach: Initiative fordert Verbot


Im März in Offenbach
Auftritt von Daniele Ganser: Initiative fordert Verbot

Von Stefan Simon

14.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Daniele Ganser in Dresden (Archivbild): Die Stadt Nürnberg will ihn nicht in der Meistersingerhalle sehen.Vergrößern des Bildes
Daniele Ganser in Dresden (Archivbild): Am 29. März soll der Auftritt von Ganser in der Stadthalle Offenbach stattfinden. (Quelle: Andreas Weihs/imago images)

Die Veranstaltung von Daniele Ganser am 29. März in Offenbach sorgt bei einer Initiative für Unmut. In einem offenen Brief an die Stadt fordert sie, den Auftritt abzusagen.

Der selbsternannte Friedensforscher Daniele Ganser soll am 29. März in der Stadthalle Offenbach auftreten. Der umstrittene Schweizer macht derzeit in mehreren Städten Halt mit seinem Vortrag "Warum ist in der Ukraine Krieg ausgebrochen?". In Dortmund und Nürnberg sind seine Auftritte abgesagt worden. In Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart wächst ebenfalls der Druck auf die Stadt und den Oberbürgermeister.

Auch in Offenbach soll Ganser im März auftreten. Nun meldet sich die Offenbacher Initiative "Offenbach solidarisch" zu Wort und hat einen offenen Brief an die Stadt verfasst. Darin heißt es, die Stadthalle Offenbach sei die drittgrößte Veranstaltungshalle im Rhein-Main-Gebiet. "Von einer so großen Veranstaltungsinstitution ist zu erwarten, dass sie sich vorher anschauen, wem sie eine Bühne bieten. Auch aus anderen Städten wie Innsbruck und Dortmund gibt es Warnungen und Protest vor den Veranstaltungen von Ganser und seinen Fans."

Weiter schreibt die Gruppe, dass Ganser seit Jahren ein Verschwörungsgebilde verbreite. Er verdrehe die Fakten zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und stelle krude Theorien zur Außenpolitik der USA besonders im Nahen Osten. "Seine vermeintliche Kritik trägt dabei immer wieder implizit antisemitische Bezüge." In Offenbach würden immer wieder Teile der Innenstadt mit antisemitischen und neonazistischen Parolen beschmiert. "Für den Kampf gegen Antisemitismus reicht es nicht, sich nach antisemitischen Schmierereien mit Opfern zu solidarisieren, vielmehr muss den Apologeten antisemitischer Propaganda der öffentliche Raum entzogen werden", so die Gruppe.

Stadt Offenbach ist gegen Zensur

Die Stadt Offenbach hatte sich bereits vor dem offenen Brief mit der Veranstaltung auseinandergesetzt, teilt Sprecher Fabian El-Cheikh t-online mit. Ein Verbot von Gansers Auftritt wird es in Offenbach nicht geben. El-Cheikh begründet die Entscheidung damit, dass die Nutzung der Stadthalle "auf Basis der Gleichbehandlung und damit diskriminierungsfrei" erfolge. Jede Buchungsanfrage für die Stadthalle unterliege einheitlichen Bewertungskriterien. "Hierbei erfolgt eine aktive polizeiliche Anfrage, ob strafrechtliche beziehungsweise verfassungsrechtliche Hinweise bestehen, die in der Entscheidung für eine Zu- oder Absage berücksichtigt werden. Gegen Herrn Ganser wurden uns auf Nachfrage bislang keine entsprechenden Hinweise mitgeteilt", erklärt El-Cheikh.

Trotz allem sei der Auftritt von Ganser seitens der Stadt Offenbach nicht erwünscht. Dennoch werde man vonseiten der Stadt keine Zensur und keine Einschränkung bei Meinungsfreiheit ausüben, so El-Cheikh weiter. "Auf Grundlage unserer freiheitlich-demokratischen Verfassung müssen auch Thesen und Meinungsäußerungen geduldet werden, die von einem Großteil der Bevölkerung und von der Stadt selbst abgelehnt oder als unerträglich empfunden werden." Der Auftritt Gansers werde jedoch von der Stadthalle nicht beworben, wie es sonst für Veranstaltungen üblich sei.

Verwendete Quellen
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