Ausländerbehörde in Frankfurt: Neue Webseite soll Antrags-Chaos beenden

Die Ausländerbehörde in Frankfurt arbeitet seit Monaten an ihren Grenzen. Die Folgen: Unbearbeitete E-Mails und frustrierte Menschen. Eine neue Webseite soll Abhilfe schaffen.

Seit Monaten herrscht Chaos in der Frankfurter Ausländerbehörde. Noch im November vergangenem Jahres teilte die Behörde mit, dass aktuell 15.000 E-Mails unbearbeitet sein. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde der Commerzbank hatte die desaströsen Zustände im Amt aufgedeckt. Als Gründe für den Antrag-Stau wurden damals von der Stadt Personalmangel und umständliche Antragsverfahren genannt. Die Folgen: Nicht fristgerecht bearbeitete Visa-Anträge und verzweifelte Menschen.

Doch rund sieben Monate später scheint endlich eine Lösung gefunden worden zu sein. Ab Mittwoch können alle Verwaltungsleistungen der Ausländerbehörde auch online beantragen werden – mithilfe einer neuen Webseite. Insgesamt seien rund 110 Anträge auf der Website online abrufbar, wie die Stadt mitteilt.

Laut Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP) werde es damit den rund 250.000 Kundinnen und Kunden ermöglicht, "schnell und einfach Anträge zu stellen und mit der Ausländerbehörde in Kontakt zu treten." Man verspreche sich von der neuen Verfahrensweise "einen besseren Service durch kürzere Bearbeitungszeiten und passgenaue Informationen.“

Zwei Drittel der Ausländerbehörden nicht digistalisiert

Zudem stehen die Antragsformulare in zehn verschiedenen Sprachen zur Verfügung. Der zuständige Mitarbeiter soll diese dann automatisch in deutscher Übersetzung übersetzt bekommen.

Wer sich nun wundert, warum die Ausländerbehörde erst jetzt über ein Online-Angebot verfügt, wundert wohl berechtigterweise. Doch tatsächlich gilt die Frankfurter Ausländerbehörde damit deutschlandweit als Vorreiter. Erst kürzlich beklagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), dass zwei Drittel der Ausländerbehörden in Deutschland nicht digitalisiert sein.