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Frankfurt: Fast 300 Euro für ein Steak – SPD empört


Blattgold-Restaurant im Bürgerhaus
Fast 300 Euro für ein Steak – SPD empört

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 20.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Gold und Luxus: So präsentiert sich das "Platz im Herzen" bei Instagram.Vergrößern des BildesGold und Luxus: So präsentiert sich das "Platz im Herzen" bei Instagram. (Quelle: instagram.com/platzimherzen)
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Früher gab es hier Cevapcici für 7,90 Euro, heute ein goldüberzogenes Steak für knapp 300 Euro. Ist das angemessen für ein Bürgerhaus?

Die städtische ABG-Holding betreibt über ihre Tochtergesellschaft Saalbau mehr als 20 Bürgerhäuser in Frankfurt am Main. Hunderte Vereine nutzen sie, Bodenständigkeit ist eigentlich eine Konstante. Aber nun wird im Stadtteil Bornheim Kritik laut, denn der neue Gastro-Pächter dort schmeckt nicht jedem.

"Platz im Herzen" heißt das Restaurant, das im Bürgerhaus Bornheim eingezogen ist. Und ein Blick in die Karte offenbart: Allzu viel Bodenständigkeit sollte man hier nicht erwarten. Stattdessen regieren Luxus und Extravaganz, schon der gewöhnliche Chicken Burger kostet 23,90 Euro, für den halben Liter Franziskaner-Bier werden 6,20 Euro fällig.

"Platz im Herzen": Flasche Wein für 520,90 Euro

Aber das sind noch Schnäppchen im Gegensatz zu dem, was sonst noch so angeboten wird: Man kann sich hier nämlich auch sein Essen mit Blattgold überziehen lassen. Dann kostet der Chicken Burger plötzlich 119,90 Euro – und das Tomahawk- oder Porterhouse-Steak sogar 278,90 Euro. Wohlgemerkt: ohne Beilagen.

Eine Sechs-Liter-Weinflasche vom Château Miraval, das das einstige Hollywood-Traumpaar Brad Pitt und Angelina Jolie gekauft hatte, kann man sich für 520,90 Euro kommen lassen. Zum Abschluss gibt es 4cl Tequila für 39,90 Euro.

Immerhin: Das Lokal brummt, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zu berichten weiß. Obwohl das "Platz im Herzen" gerade erst wegen mangelnder Hygiene in den Schlagzeilen war (mehr dazu lesen Sie hier), gilt demnach: Wer einen Tisch bekommen will, muss wohl auch dank der Showeinlagen, die in sozialen Medien für Aufsehen sorgen, früh reservieren.

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Die Anwohner sind der "Bild"-Zeitung zufolge gar nicht begeistert. Das protzige Essen locke lärmende Autoposer an. Und Gegenwind kommt auch aus Vereinen, die das Bürgerhaus sonst nutzen, und der Politik.

Frankfurter Ortsbeirat wünscht sich erschwingliche Preise

Vor dem Pächter-Wechsel habe man hier günstig zu Mittag essen können, sagt SPD-Ortsbeirat Ulrich Lobonté. Die alte Karte, die noch im Internet abrufbar ist, gibt ihm Recht: Vorneweg eine Gulaschsuppe kostete 3,50 Euro, eine Portion Cevapcici 7,90 Euro. SPD-Mann Lobonté zu t-online: "So sollte es sein: Auch wer eine mittlere Rente bekommt, muss es sich leisten können, in einem Bürgerhaus seinen 80. Geburtstag zu feiern."

Dass die Preise in Restaurants gestiegen seien, stehe außer Frage. Aber er erwarte in einem Bürgerhaus immer noch "bezahlbare Kost, so dass auch der sogenannte normale Bürger hingehen kann". Frankfurt brauche mit Sicherheit Restaurants wie das "Platz im Herzen". "Nur in einem Bürgerhaus ist es falsch aufgehoben."

Weil Gesprächsversuche keine Besserung gebracht hätten, hatte der Ortsbeirat kürzlich den Rauswurf von "Platz im Herzen" aus dem Bürgerhaus gefordert. Die städtische ABG-Holding allerdings verteidigt nun ihre Entscheidung für das teure Restaurant: Das "Platz im Herzen" biete im Saalbau eine "vielfältige und qualitativ hochwertige gastronomische Erfahrung". Diese würde "die sich weiterentwickelnden Geschmäcker unserer Gemeinschaft" abbilden. Fazit: "Wir stehen hinter dem Gastronom."

"Wir sind enttäuscht", sagt dazu SPD-Ortsbeirat Lobonté. "Auch wenn man aus dem mehrjährigen Pachtvertrag wohl nicht so einfach herauskommt."

Verwendete Quellen
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