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Frankfurt: Neuer Goetheturm steht – nach Brand vor drei Jahren


"Die Freude ist riesig"
Frankfurt hat den Goetheturm nach fast drei Jahren wieder

Von dpa
Aktualisiert am 28.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Ein Kran setzt ein Holzmodul aufVergrößern des BildesEin Kran setzt ein Holzmodul auf den neuen Turm: Er wurde ersatzweise für den im Feuer zerstörten Goetheturm errichtet. (Quelle: Boris Roessler/dpa-bilder)
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Etwa drei Jahre ist es her, dass der Goetheturm durch ein Feuer komplett zerstört wurde. Nun steht ein neuer Turm an der ursprünglichen Stelle, um das Wahrzeichen zu ersetzen.

Fast drei Jahre nachdem ein Feuer den Frankfurter Goetheturm zerstört hat, ist nun der neue Turm aufgestellt worden – an der ursprünglichen Stelle und fast dem Original entsprechend. Mit Hilfe eines Spezialkrans wurden am Dienstag die drei großen Holzelemente aufeinandergesetzt und zusammengeschraubt. "Das hat alles soweit super geklappt", sagte Projektleiter und Zimmermeister Benedikt Max.

Wenn alles nach Plan läuft, sollten am späteren Nachmittag die Aussichtsplattform und das Dach montiert werden. "Wir müssen nur noch etwas abwarten, bis sich die Windböen legen", hieß es. Am Donnerstag steht das Richtfest für das 43 Meter hohe Bauwerk an, im Oktober dann die endgültige Eröffnung.

"Wir haben unseren Goetheturm wieder, eine schmerzliche Wunde ist verheilt", sagte Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne). Es sei beeindruckend, wie schnell der Goetheturm gewachsen sei, erklärte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). "Gut, dass die Stadt eines ihrer wichtigsten Wahrzeichen bald zurückbekommt."

Bürger spendeten für Wiederaufbau

Der ursprüngliche Goetheturm war 1931 erbaut worden. Im Oktober 2017 wurde er von unbekannten Brandstiftern zerstört. Den Frankfurtern ist der Neubau eine Herzensangelegenheit. Bei einer Online-Umfrage in 2017 wünschten sich 78 Prozent den originalgetreuen Wiederaufbau. Knapp 200.000 Euro spendeten Bürger, um das Projekt zu unterstützen. Die Baukosten betrugen 2,4 Millionen Euro, den Großteil zahlte die Versicherung.

Am Dienstag sind nicht nur Politiker, sondern auch Anwohner, Spaziergänger und Schaulustige in den Stadtwald gekommen, um den Aufbau des Turms zu beobachten. Für den Frankfurter Martin Lux ist es ein besonderer Tag. "An den Goetheturm habe ich viele Erinnerungen", sagt der 48-Jährige. Schon als Kind sei er hierher gekommen, mit der Schulklasse und bei anderen Ausflügen. "Als ich dann vor drei Jahren morgens im Radio von dem Brand gehört habe, konnte ich es kaum glauben. Da standen mir als gestandenem Mann die Tränen in den Augen."

Benannt ist der Turm nach Frankfurts berühmtestem Sohn, Johann Wolfgang von Goethe. Der Dichter selbst hat das Bauwerk aber nicht zu sehen bekommen. Der ursprüngliche Goetheturm wurde im November 1931, einige Monate vor Goethes 100. Todestag, eröffnet. Der damalige Oberforstmeister Hans Bernhard Jacobi hatte durchgesetzt, den Turm aus den Eichenbäumen des Stadtwaldes anstatt aus Beton zu fertigen. Finanziert wurde das Projekt mit einer Spende von 28.000 Reichsmark.

Netz soll Turm vor unbefugtem Betreten bewahren

Das Äußere des neuen Turms entspricht laut Stadt dem historischen Vorbild. Beim Wiederaufbau wurden demnach lediglich einige Details in der Konstruktion verändert, um die Haltbarkeit zu erhöhen und die Wartung zu erleichtern. Und auch das Holz ist ein anderes: "Wurden 1931 rund 340 Kubikmeter Kiefer-, Buchen- und Eichenholz aus dem Stadtwald verbaut, besteht der neue Turm aus Edelkastanie aus Südfrankreich und Nordspanien sowie aus Eiche aus dem Schwarzwald", hieß es. Am Ende soll der Turm mit einem dünnen, transparenten Netz verkleidet werden, damit ein Betreten außerhalb der Öffnungszeiten nicht möglich ist.

Petra Luxenburger und Waltraud Hofmann haben sich am Dienstag extra Campingstühle mitgebracht, auf denen sie es sich an der Baustelle gemütlich machen. "Jetzt, wo er wieder steht, ist die Freude riesig", sagt Luxenburger. Der Turm sei ein Stück Heimat für sie, erklärt die 65-Jährige. "Wenn man oben steht und den Blick über Frankfurt schweifen lässt, dann ist das Genuss pur."

Frankfurt ohne den Goetheturm, das könne man sich gar nicht vorstellen, ergänzt die 82-jährige Hofmann, die seit vielen Jahrzehnten zum Turm kommt. "Und wenn man mit dem Flieger in Frankfurt landet, dann sieht man den Goetheturm und den Henninger-Turm und dann weiß man, man ist zu Hause."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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