Achtjährigen gestoßen Beschuldigter nach Gleisattacke in Frankfurt: "Es tut mir unendlich leid"
In Frankfurt hat der Prozess gegen einen Mann begonnen, der vergangenes Jahr ein Kind vor einen einfahrenden Zug gestoßen haben soll. Zum Prozessauftakt zeigt der Angeklagte Reue.
Im Prozess um die tödliche Gleisattacke am Hauptbahnhof in Frankfurt hat sich der Beschuldigte zu der Tat geäußert. "Es tut mir unendlich leid, ganz besonders für die Familie", hieß es in einer Erklärung, die der Anwalt des Mannes zum Prozessbeginn abgab. Der Beschuldigte soll einen Jungen und seine Mutter Ende Juli vergangenen Jahres vor einen einfahrenden ICE gestoßen haben. Der Achtjährige kam ums Leben, die Mutter konnte sich in letzter Minute retten. Die Tat sorgte bundesweit für Entsetzen.
Passanten stellten den Mann
Der Tatverdächtige ist nach einem vorläufigen psychiatrischen Gutachten wegen einer psychischen Erkrankung schuldunfähig. Die Staatsanwaltschaft hat ihn deshalb nicht angeklagt, sondern beantragt in einem sogenannten Sicherungsverfahren seine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie, da eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit bestehe, dass er weitere Taten begehe. Er hatte zuletzt in der Schweiz gelebt.
Bei der Tat am 29. Juli 2019 wurde auch eine damals 78-Jährige verletzt, die der Angreifer ebenfalls gestoßen haben soll, sie stürzte auf den Bahnsteig. Der Mann floh, doch Passanten verfolgten ihn. Er konnte außerhalb des Bahnhofs festgenommen werden. Der Fall löste auch eine Debatte über die Sicherheit an Bahnsteigen aus.
- Nachrichtenagentur dpa