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Smartphones für Polizei: Datensicherheit großes Thema


Frankfurt am Main
Smartphones für Polizei: Datensicherheit großes Thema

Von dpa
29.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Polizei Hessen bekommt Ermittlungs-AppVergrößern des BildesEin Polizist zeigt auf seinem Smartphone eine spezielle Polizei-App. (Quelle: Boris Roessler/dpa/dpa-bilder)
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Frankfurt/Wiesbaden (dpa/lhe)- Ob Unfallaufnahme oder Datenabfrage - hessische Polizisten sollen künftig mit einem Griff zum Smartphone die Arbeit vor Ort leichter und schneller erledigen können. Bis Ende 2022 sollen alle Streifenbeamten im Wach- und Wechseldienst mit ihren persönlichen Smartphones ausgestattet werden. "Wir wollen die digitale Technik nutzen, um am Ende noch schneller Strafverfolgung durchführen zu können", sagte Innenminister Peter Beuth (CDU) am Donnerstag bei der Vorstellung der künftigen mobilen Ausstattung in Frankfurt.

Die neue Technik trage dazu bei, dass Kontrollen deutlich schneller werden und Streifenpolizisten wieder rasch unterwegs sein können. "Letztendlich wird dies zu einer erhöhten Polizeipräsenz auf unseren Straßen und Plätzen führen, so dass Kriminalität noch erfolgreicher bekämpft werden kann", sagte Beuth.

Auch Datensicherheit ist ein Thema: Auf den neuen Smartphones können Daten zwar schnell abgefragt werden. Die Suchanfragen müssen aber nicht nur mit einem Passwort, sondern auch biometrisch, sprich mit dem Fingerabdruck des Polizisten oder der Polizistin, bestätigt werden.

"Wir sind in der Lage, jeden Abfragevorgang zu authentifizieren", sagte Projektleiter Bodo Koch, der die neuen Polizeilichen Apps im "Innovation Hub 110" der hessischen Polizei demonstrierte. So könne im Falle eines Missbrauchs jede durchgeführte Abfrage nicht nur dokumentiert, sondern auch einem Beamten zugeordnet werden. Auch Abfragen an Terminals in den Polizeirevieren müssten mit dem Handy und biometrischen Fingerabdruck verifiziert werden. "Damit wird die Datensicherheit in Hessen auf ein ganz anderes Niveau gehoben", betonte Koch.

Das Thema Datensicherheit hat nicht zuletzt im Zusammenhang mit den "NSU-2.0" Drohschreiben an Bedeutung gewonnen. Zwar wurde im Mai ein Tatverdächtiger festgenommen, der mehr als 130 Schreiben verschickt haben soll. Die Drohserie hatte im August 2018 mit Todesdrohungen gegen die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz und ihre Familie begonnen.

Wie der tatverdächtige Mann aus Berlin an die persönlichen Daten der Anwältin und anderer Bedrohten gekommen war, ist noch zu klären. Kurz vor dem ersten Drohschreiben waren aber die Daten der Juristin von einem Computer in einem Frankfurter Polizeirevier abgerufen worden. Auch die Daten der ebenfalls bedrohten Linken-Vorsitzenden Janine Wissler und der Kabarettistin Idil Baydar waren von Polizeirechnern abgerufen worden. Seitdem hat Hessen die Regeln zu Datenabfragen und ihrer Authentifizierung verschärft, auch Kontrollen sind häufiger geworden.

Nun könnten Abfragende konkret identifiziert werden, so Beuth. Er räumte aber auch ein: "Hundertprozentige Sicherheit wird es nicht geben" Die Möglichkeit von Missbrauch könne nie völlig ausgeschlossen werden.

Aktuell verfügt die hessische Polizei den Angaben zufolge über 4 000 mobile Geräte, die auf eine neue Plattform überführt und weiterbetrieben werden können. Innerhalb der kommenden sechs Monate kommen 6 500 Smartphones hinzu, so dass Anfang 2022 dann bereits rund 10 500 Geräte im Einsatz sein werden.

Der Minister kündigte an, dass alle Polizistinnen und Polizisten in Hessen ein persönliches Dienst-Smartphone bis Ende 2022 erhalten werden. Die Vollausstattung sei bei 17 600 Geräten erreicht. Die Landesregierung investiert hierfür insgesamt rund 75 Millionen Euro. Mit dieser digitalen Vollausstattung werde Hessen im Ländervergleich eine bundesweite Vorreiterrolle einnehmen, hieß es.

Mitarbeiter des als "Softwareschmiede" beschriebenen "Innovation Hub 110" hatten die ersten Apps für die mobile IT-Ausstattung innerhalb von neun Monaten entwickelt. In den Dienstgruppen eines Frankfurter Polizeireviers sowie der Polizei in Schwalbach wurden sie bereits im Pilotbetrieb erprobt.

Außer der polizeilichen Auskunft-App enthalten die Smartphones den Angaben zufolge unter anderem eine App zur Aufnahme von Verkehrsunfällen und einen Messenger, der auch über die Dienststellen hinaus eine gesicherte Kommunikation ermöglicht. Doch all dies soll nur der Anfang sein, versicherte Projektleiter Koch. "Da ist noch vieles, was kommt." Unter anderem werde derzeit an einer App für die Kriminalpolizei zur digitalen Tatortarbeit gearbeitet.

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