Staatsanwaltschaft reagiert auf Bericht Kriminelle sollen Anschlag auf deutsches AKW geplant haben
Laut einem Bericht soll ein Mann mit 200 Kilo C4-Sprengstoff durch die Republik fahren. Im Visier habe er ein Atomkraftwerk. Was ist dran?
Mehrere Kriminelle sollen laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung einen Anschlag auf das stillgelegte Atomkraftwerk Greifswald geplant haben – neben dem ein Zwischenlager mit radioaktivem Müll liegt. Ein Verdächtiger könnte demnach mit 200 Kilogramm C4 in einem Auto unterwegs sein.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg erklärte auf Nachfrage von t-online jedoch: "Es gibt keine validen Anhaltspunkte auf einen geplanten Anschlag."
Hamburger Oberstaatsanwältin: "Das kann ich nicht bestätigen"
Hintergrund des "Bild"-Berichts sind Razzien vor zehn Tagen in Hamburg und dem niedersächsischen Asendorf, bei denen ein 34-Jähriger festgenommen wurde. Laut "Bild" soll der Mann einen Komplizen haben – bei dem nun der C4-Sprengstoff vermutet werde.
Zu der Frage, ob die Polizei tatsächlich prüfe, ob möglicherweise ein Verdächtiger mit Sprengstoff durch die Republik fahre, sagte die Hamburger Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering: "Das kann ich nicht bestätigen."
Ermittlungen wegen Handel mit Kriegswaffen
Es gebe derzeit "keine weiteren namentlich bekannten Tatverdächtigen" neben dem 34-Jährigen, der inzwischen in U-Haft sitzt. Gegen den Mann wird wegen Straftaten nach dem Waffengesetz und dem Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt. Er soll in der Zeit vom 16. bis 20. August 2022 Kriegs- und Schusswaffen besessen sowie mit ihnen Handel getrieben haben.
Bei den Durchsuchungen am vorvergangenen Wochenende (19./20. August 2022) wurden laut Staatsanwaltschaft eine Pistole und eine Maschinenpistole sichergestellt. Es habe bei den Ermittlungen gegen den 34-Jährigen auch einmal Hinweise auf Sprengstoff gegeben, sagte Oberstaatsanwältin Oechtering. Diese hätten sich jedoch nicht erhärtet. Gefunden worden sei nichts.
- bild.de: "Angst vor Anschlag"
- Telefonat mit Oberstaatsanwältin Oechtering